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manager magazin 4/2017: Kering könnte an Puma festhalten

Puma-Chef Björn Gulden lässt eine alte Idee wiederaufleben: Der französische Luxusgüterkonzern und Hauptaktionär von Puma könnte die deutsche Sportmarke mit dem Zukauf weiterer Lifestylemarken stärken, statt seine Mehrheit zu verkaufen.

Puma-Chef Björn Gulden (51) hat die Erwartungen gedämpft, die Sportartikelmarke könne bald einen neuen Haupteigentümer bekommen. „Ich habe nicht das Gefühl, dass die Puma-Aktien Herrn Pinault gerade in den Taschen brennen“, sagte Gulden in einem Interview mit dem neuen manager magazin, das am 24. März erscheint. François-Henri Pinault (54) ist Chef und Haupteigentümer des französischen Luxusgüterkonzerns Kering, zu dem auch Marken wie Gucci, Saint Laurent oder Brioni gehören. Seit zehn Jahren hält Kering 86 Prozent der Puma-Aktien.

Unter Gulden, der Puma seit Mitte 2013 führt, hat die Aktie wieder fast den Wert von 330 Euro erreicht, den Kering (damals noch: PPR) beim Einstieg bezahlt hatte. Das hatte zuletzt Spekulationen über einen baldigen Verkauf genährt. Zwischen Pinault und ihm, beteuert Gulden jedoch, sei „ein Verkauf wirklich nie ein Thema“ gewesen: „Und ich weiß auch nicht, ob das derzeit die richtige Entscheidung wäre.“ Aber darüber müsse Kering natürlich selbst entscheiden.

Als Alternative zu einem Verkauf von Puma kann sich Gulden vorstellen, dass Kering seinen alten Plan neu aufleben lässt, neben Puma weitere Lifestylemarken zu bündeln. Wenn man Puma „im Griff“ habe, „kann man immer noch sagen: Okay, wir haben jetzt eine Struktur, die wir für andere Marken nutzen können“, sagte Gulden. „Geld ist billig.“

Der Norweger Gulden, der früher unter anderem bei Adidas und dem Schuhhändler Deichmann arbeitete, hat die gebeutelte Marke behutsam saniert. Vergangenes Jahr stieg der Umsatz um 10 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Dennoch ist Puma in den vergangenen Jahren nicht nur immer weiter hinter die beiden Weltmarktführer Nike und Adidas zurückgefallen. Die US-Marke Under Armour hat Puma auch den dritten Platz in der Sportartikelbranche abgenommen.

Den wichtigsten Markenbotschafter von Puma, den achtfachen Sprint-Olympiasieger Usain Bolt (30), hat Gulden langfristig an die Marke gebunden. Bolt habe bereits einen Vertrag, der auch nach seinem Karriereende weiter gelte, sagte Gulden: „Er könnte zum Beispiel eine Kollektion entwickeln und Puma noch stärker repräsentieren.“ Der Athlet aus Jamaika verfüge über „eine Ausstrahlung und eine Bodenständigkeit, mit der wir ihn sicher viel besser vermarkten können als bisher“.

Autor: Christoph Neßhöver
Telefon: 01 51/14 65 90 96

Hamburg, 24. März 2017

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