
Mit einem geschätzten Vermögen von 46,5 Milliarden Euro ist Lidl-Gründer Dieter Schwarz (86) der reichste Deutsche. Damit behauptet Schwarz seinen ersten Platz in der Liste der 500 reichsten Deutschen des manager magazins vor den BMW-Großaktionären Susanne Klatten (63) und Stefan Quandt (59). Ihr geschätztes Vermögen liegt bei 36,1 Milliarden Euro. Auf Platz 3 rangieren die Familien Albrecht und Heister, die den Discounter Aldi Süd kontrollieren (27,7 Milliarden Euro). Größter Verlierer 2025 ist die Familie Merck, mit rund 9 Milliarden Euro Verlust (Rang 4).
In diesem Jahr erscheint die Liste der 500 reichsten Deutschen zum 25. Mal. Seit 2001 hat sich das Gesamtvermögen der Top 100 von 263 Milliarden Euro auf 758 Milliarden Euro knapp verdreifacht. Das Bruttoinlandsprodukt hat sich im selben Zeitraum lediglich verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Vermögen der 500 reichsten Deutschen allerdings kaum noch gewachsen. Ihr Buchvermögen stieg um 2,9 Prozent auf 1,16 Billionen Euro.
Insgesamt gibt es aktuell 256 Milliardärinnen und Milliardäre in Deutschland. Das ist ein neuer Rekord. Die Zahl umfasst Individuen ebenso wie Großfamilien, die ein entsprechendes Vermögen gemeinsam kontrollieren. Erstmals besitzen damit mehr als die Hälfte der 500 reichsten Deutschen ein Vermögen von 1000 Millionen Euro oder mehr.
Rund 40 Hochvermögende der Top 100 aus dem Jahr 2001 sind auch 2025 noch dabei: Händler wie die Albrechts (Aldi), Dieter Schwarz (Lidl), Reinhold Würth (Schrauben und mehr), die Baus (Baumärkte) oder die Haubs (Obi, Kik), Autodynastien wie die Quandts (BMW), Industrielle wie die Liebherrs (Baumaschinen), die Mieles und Zinkanns (Hausgeräte) und die von Siemens. Aber auch Multitalente wie Haniel, Oetker, Otto, Henkel oder Klaus-Michael Kühne. Immer dabei waren auch die Reimanns (Reckitt Benckiser / Calgon, Clearasil, Dobendan).
Simone Salden, stellvertretende Chefredakteurin des manager magazins: »Die Liste zeigt, wie Reichtum in unserem Land verteilt ist. Reichtum bedeutet Macht. Und Macht muss in einer Demokratie Kontrolle erdulden. Nie war die Liste deshalb so notwendig wie heute, um Transparenz herzustellen über die Großvermögen in Deutschland.«
Recherche hinter der Liste
Bei allen Vermögensangaben handelt es sich um Schätzungen. Bewertungsgrundlage sind Recherchen in Archiven und Registern sowie bei Vermögensverwaltern, Anwälten, Bankern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Rangliste selbst. Die Vermögen werden konservativ bewertet, Aktienkapital nach den Schlusskursen vom 15. September 2025, nicht börsennotierte Unternehmen nach Umsatz, Profitabilität und Marktstellung. Als Vermögen gelten etwa Beteiligungen, Grund- und Immobilienbesitz, Aktien und Kunstobjekte. Außerdem wird das in Familien- oder Unternehmensstiftungen eingebrachte Vermögen in die Bewertung einbezogen.
Die Liste der 500 reichsten Deutschen erscheint heute digital auf manager-magazin.de.
Das monothematische Heft zum Thema erscheint an diesem Freitag, 10. Oktober. Darin beleuchtet die Redaktion des manager magazins unter anderem die größten Auf- und Absteiger von 2001 bis 2025.