Oliver Bäte (52), wegen seiner digitalen Umbaupläne intern unter Beschuss geratener Allianz-Chef, will seinen Managementstil korrigieren und auf seine Kritiker zugehen. Darüber berichtet das manager magazin in seiner am Freitag (24. März) erscheinenden Ausgabe.
"Vieles hat mit Kommunikation zu tun – und da hätten es manche gern etwas konservativer im Angang, das kann ich verstehen", sagte er im Gespräch mit dem manager magazin. Er werde künftig "stärker darauf achten, alle abzuholen". Als Allianz-Chef könne er "eben nicht als Rosenmontagskind" stets sagen, was er denke. "Wir haben auch eine Institution zu vertreten, die 127 Jahre alt ist. Das muss ich lernen. Ich will aber meine offene Art dabei nicht verlieren!"
Vor allem die Chefs der operativen Landesgesellschaften hatten auch teils widersprüchliche Vorgaben von Bätes Renewal Agenda kritisiert. Wachstum und Profitabilität gleichzeitig zu steigern stünde im Widerspruch zueinander. Der CEO will die Landesgesellschaften wieder stärker über die Vorgabe von Prinzipien führen, statt operativ in die Prozesse einzugreifen. An den quantitativen Zielen seiner Agenda aber hält er nach wie vor fest.
Den Aufsichtsrat hat Bäte allen Unmut zum Trotz hinter sich. Das Gremium um den derzeitigen Oberkontrolleur Helmut Perlet (69) attestierte dem CEO bei der Bonusberechnung für 2016 stattliche 131 Prozent Zielerreichung in einer Bandbreite zwischen 0 und 150 Prozent. Mit einer so guten Note wurden sonst nur noch Sergio Balbinot (58) und der Ende 2016 ausgeschiedene Investmentvorstand Maximilian Zimmerer (58) bedacht; alle anderen Vorstände schnitten schlechter ab.
Autoren: Angela Maier und Dietmar Palan
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Hamburg, 23. März 2017
manager magazin
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