Am Kartell der sogenannten Schienenfreunde waren nicht nur Vertriebsleute und Mittelmanager diverser Bahnzulieferer beteiligt. Die verdeckt arbeitende Zelle hatte auch einen prominenten Mitstreiter. Dabei handelt es sich um den Hamburger Unternehmer Constantin Stahlberg, ehemals Chef und Eigentümer der Stahlberg-Roensch-Gruppe. Dies berichtet das manager magazin in seiner kommenden Ausgabe, die ab Freitag (20. Dezember) im Zeitschriftenhandel erhältlich ist.
Stahlberg habe an mindestens zwei Treffen der Kartellrunde teilgenommen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum. Darüber hinaus habe er sich regelmäßig von einem Mitarbeiter über das Kartellgeschehen berichten lassen.
Die Deutsche Bahn, Hauptleidtragende des Kartells, werde demnächst Schadensersatz in zweistelliger Millionenhöhe gegen Stahlberg geltend machen, heißt es weiter. Stahlberg hatte bereits zwölf Millionen Euro Bußgeld beim Bundeskartellamt zahlen müssen.
Das Schienenkartell hatte in seiner Hauptphase von 2001 bis 2008 Mengen und Preise auf dem deutschen Markt für Eisenbahnschienen abgesprochen.
Stahlberg hat seine Firma Anfang 2010 an die Vossloh AG verkauft und engagiert sich seitdem vor allem in der Hamburger Stahlberg Stiftung, die Kunst, Kultur und die musische Erziehung an Schulen fördert. Vor drei Jahren erhielt er den Stifterpreis der Hansestadt.
Autor: Thomas Werres
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