mm-Studie zeigt Missverhältnis zwischen Vorstandsbezahlung und Firmenerfolg / L´Oréal-Chef Owen-Jones war vergangenes Jahr der am besten verdienende Konzernlenker Europas
Die Vorstandschefs etlicher deutscher Börsenkonzerne haben vergangenes Jahr, gemessen an ihrer Leistung, eindeutig zu hohe Gehälter kassiert. Das ist das Ergebnis einer Studie des Hamburger manager magazins, die die Gehaltspakete deutscher und europäischer Topmanager mit dem wirtschaftlichen Erfolg ihrer Unternehmen vergleicht (manager magazin 7/2006, Erscheinungstermin: 23. Juni 2006).
In einem Ranking der Vorstandschefs der 50 größten Börsenfirmen Europas landen die Konzernlenker von Deutsche Telekom, Allianz, Siemens, Deutsche Bank und DaimlerChrysler allesamt auf den hinteren Plätzen. Obwohl weder die Eigenkapitalrendite der deutschen Firmen noch ihre Aktienkursentwicklung im europäischen Vergleich überzeugen konnten, kassierten Topmanager wie Allianz-Chef Michael Diekmann (Jahresvergütung 2005: 5 Millionen Euro) oder Deutsche-Bank-Primus Josef Ackermann (11,9 Millionen Euro) Spitzengehälter.
Zwar zeigt das manager-magazin-Ranking, dass einige europäische Konzernchefs noch mehr verdienen als die deutschen Firmenlenker. So kassierte etwa der Frontmann der Schweizer Bank UBS, Peter Wuffli, 2005 ein Salär von umgerechnet 18 Millionen Euro. Credit-Suisse-Vormann Oswald Grübe bezog 17 Millionen Euro. Da jedoch die Profitabilität und Börsenperformance dieser Firmen in der Regel höher sind als bei deutschen Konzernen, schneiden die Vorstandschefs im mm-Ranking besser ab. Spitzenverdiener unter Europas Topmanagern war ihm vergangenen Jahr Lindsay Owen-Jones vom französischen Kosmetikkonzern L`Oréal mit einem Salär von 20 Millionen Euro.
In einem Vergleich der 30 Topmanager des Deutschen Aktienindex (Dax) erhielten unter anderem Continental-Vormann Manfred Wennemer (Jahresgehalt 2005: 2,9 Millionen Euro) und Post-Chef Klaus Zumwinkel (2,7 Millionen Euro) gute Noten. Bei beiden Konzernchefs war die Relation zwischen Lohn und Leistung angemessen. Dürftig schnitten hingegen Siemens-Vormann Klaus Kleinfeld (3,2 Millionen Euro) und der vergangenes Jahr zurückgetretene DaimlerChrysler-Vormann Jürgen Schrempp (7,9 Millionen Euro) ab.
Autor: Ulric Papendick
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