Die festgefahrenen Verhandlungen über die weitere Öffnung des Welthandels
stehen nach Einschätzung von Pascal Lamy, dem Generaldirektor der
Welthandelsorganisation (WTO), vor einem Durchbruch. Er sei „optimistisch, dass
wir schon bald zu Ergebnissen kommen werden“, sagte Lamy in einem Interview mit
dem manager magazin (Erscheinungstermin: 23. November 2007).
Als Grund für seine Zuversicht nannte der WTO-Chef die Fortschritte bei den
Verhandlungen über die drei entscheidenden Felder Agrarsubventionen, Agrarzölle
sowie Zölle auf Industrieprodukte. Hier sei ein Ergebnis „im Dezember oder
Januar“ möglich. Wenn diese Hürde erst genommen sei, dann seien auch
Übereinkünfte in den anderen zwölf Verhandlungsgebieten bis Ende 2008 machbar,
sagte Lamy. „Ich appelliere deshalb an die Regierungen der Mitgliedsstaaten:
Bringt das jetzt zum Abschluss!“
Die Verhandlungen der Ende 2001 in Doha (Katar) gestarteten Handelsrunde
stocken seit Jahren. Sie gelten als die komplexesten der vergangenen
Jahrzehnte. Wichtigstes Thema ist die Einbeziehung der Schwellen- und
Entwicklungsländer in das Welthandelssystem.
Sollte die Doha-Runde scheitern, hätte dies nach Lamys Meinung große
Auswirkungen: „Die Entwicklungsländer wären sehr frustriert, weil die
Neuausbalancierung des internationalen Systems gescheitert wäre. Das hätte
unvorhersehbare geopolitische Konsequenzen. Auch ökonomisch würden Chancen für
Wachstum und Armutsbekämpfung vertan.“
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