»Das Verhalten von Herrn Zumwinkel ist ethisch nicht akzeptabel«, sagte Rudolf Hickel, VWL-Professor an der Universität Bremen, SPIEGEL ONLINE. »Ihm als Vorstandschef muss klar gewesen sein, dass die Einigung über die Postmindestlöhne den Kurs seiner Aktien nach oben treiben würde.« Deshalb sei es nicht verwunderlich, dass der Aktienkauf in der Öffentlichkeit den Verdacht des Missbrauchs erwecke. »Manager haben da auch eine Vorbildfunktion, er hätte dieses Geschäft deshalb nicht machen dürfen.«
Generell hält Hickel das Modell, Manager durch Aktienoptionen zu entlohnen, für problematisch. Es bestehe die latente Gefahr des Missbrauchs: »Es besteht immer der Verdacht, dass die Führungskräfte durch die Nähe zum Unternehmen und durch Insiderwissen persönlich profitieren.« Das System gehöre deshalb auf den Prüfstand, es brauche zumindest klare Regeln und Bedingungen.
Post-Chef Klaus Zumwinkel hatte am Montag 200.640 Aktienoptionen des eigenen Unternehmens an der Börse verkauft und dafür insgesamt 4,73 Millionen Euro eingenommen. Zuvor war der Wert der Aktien nach der Entscheidung für den Post-Mindestlohn um knapp fünf Prozent gestiegen.
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