SPIEGEL WISSEN

»Wir machen das selbst!« – Gewinner des Social Design Awards stehen fest

Der Social Design Award 2024 von SPIEGEL Wissen und Bauhaus geht an den Verein Frei­schwimmer aus Krefeld und das Online-Portal »Stern­stunden von 45 Minuten«. Einen Sonder­preis erhält der Maker Space in Bendorf.

Ein Gemeinschaftsgarten, ein gemein­samer Dorf­laden, ein Repair-Café: Dinge selbst in die Hand zu nehmen, macht unab­hängig und stärkt die Gemein­schaft. Deshalb lautete das Motto des Social Design Award in diesem Jahr »Wir machen das selbst!«. Gesucht wurden Projekte, bei denen Menschen zusammen unsere Welt zu einem besseren Ort machen und nicht darauf warten, dass andere das tun. Nun stehen die Gewinner dieses Leser­preises fest, den SPIEGEL WISSEN in Kooperation mit dem Handels­unter­nehmen Bauhaus bereits zum elften Mal aus­ge­rufen hat. Die Jury zeichnet das Online-Portal »Stern­stunden von 45 Minuten« aus, das Lehr­kräften Zugang zu einer Unterrichts­bibliothek bietet. Das Publikum wählte auf SPIEGEL.de als Gewinner den Verein Frei­schwimmer aus Krefeld, der ein altes Schwimm­bad zu einer Begegnungs­stätte um­ge­staltet. Beide Preise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Außer­dem vergibt Bauhaus einen Sonder­preis im Wert von 1.500 Euro an den Maker Space Meyen-Koblenz in Bendorf.

Jury-Mitglied Friedrich von Borries sagt: »45 Min ist eine Internet-Plattform, auf der Lehrer­:innen sich vernetzen können, um selbst­entwickelte Unterrichts­materialien aus­zu­tauschen. Ein heraus­ragendes Beispiel, wie Vernetzung dazu beitragen kann, Bildung zu verbessern – und wovon die ganze Gesell­schaft profitiert. Denn gute Bildung für alle ist der Grund­stein von gelingender Demokratie.«

Details zu den prämierten Projekten

Jurypreis: Viele Lehrkräfte sind über­lastet, sie müssen nicht nur unter­richten, sondern den Unter­richt auch planen. Oft müssen sie dabei den­selben Stoff auf­be­reiten und verständlich machen. Oder sie nutzen bereits erstelltes Arbeits­material anderer Lehrer – als Vorlage oder Inspiration für eigene Stern­stunden. Da setzt 45‑minuten.de an: In dieser Platt­form können Lehr­kräfte ihre Vor­be­reitungen ein­stellen und sich die Einheiten anderer Kolleg­innen und Kollegen herunter­laden. Vom Zahlen­raum über Genetik bis zum Erl­könig und den Nibelungen. So sparen alle Zeit und Energie für indi­vidu­elle Förderung, Eltern­arbeit oder einfach zur Erholung. Die Betreiber sind über­zeugt: Je mehr Lehr­kräfte sich aus­tauschen und ver­netzen, desto abwechslungs­reicher, moderner und innovativer gestalten sie den Unterricht.

Publikumspreis: Das Krefelder Stadt­bad wurde 1890 gebaut und 110 Jahre später geschlossen. Investoren schmiedeten Pläne für die Immobilie, verhandelten mit der Stadt und sprangen doch wieder ab. Weil es mit dem verfallenden Stadt­bad nicht voranging, haben Krefelder die Initiative über­nommen. Ihr Verein Frei­schwimmer verwandelt gemein­sam mit vielen Frei­willigen das Bad in eine Begegnungs­stätte, in der Stadt­entwicklung gelebt wird. Das Ziel: Das Stadt­bad soll den Krefeldern bald wieder offen­stehen. Alle, die Lust haben, können sich beteiligen, ihre Ideen ein­bringen und mit­helfen beim Auf­räumen, Ent­rümpeln und Renovieren. Der frühere Eingangs­bereich wurde inzwischen als Bau­hütte, Café, Werk­statt und Vereins­heim her­ge­richtet. Die denk­mal­geschützte Freibad-Umkleide wird zur Veranstaltungs­fläche mit Bühne, Bar und offener Wer­kstatt. Im Außen­bereich soll ein Bistro entstehen mit Garten­lokal am Sand­strand. Der Bereich mit den ehe­maligen Außen­becken soll als Erholungs- und Erlebnis­raum mit Park wieder eröffnen.

Bauhaus-Sonderpreis: Programmieren, löten, 3D-Druck, ein altes Renn­kart wieder flott­machen oder Klamotten pimpen – die Neu­gier und Begeisterung von Kindern und Jugend­lichen führt häufig in kost­spielige Kurse oder Work­shops. Und damit für viele vor geschlossene Türen. Der Maker Space Mayen-Koblenz, ein gemein­nütziges Start-up im nörd­lichen Rheinland-Pfalz, macht es anders: Jeden Tag zwischen 12 und 19 Uhr steht seine Werk­statt­tür jungen, aber auch älteren Tüftlern und Tüftler­innen, Forschern und Forscher­innen offen – kosten­los und ohne Anmeldung. »Mach, was du jetzt gerade machen möchtest« ist das Motto, unter dem experimentiert, gebastelt, entworfen werden kann. Wenn jeden Donners­tag etwa zum Familien-Maker-Space ein­ge­laden wird, dann in neun Sprachen. Allen Gästen stehen Experten und Expert­innen mit ihrem Know-how zur Seite. In den Räumen gibt es weder Zwang noch Leistungs­druck, aber volle Begeisterung für Mathe­matik, Natur­wissen­schaften, Technik – und die Zukunft.

Die Jury

Zur Expertenjury für den Social Design Award 2024 gehören: Friedrich von Borries (Künstler und Professor für Design­theorie an der Hoch­schule für bildende Künste Hamburg), Jolanthe Kugler (Kuratorin am Vitra Design Museum und Dozentin an der Fach­hoch­schule Nord­west­schweiz), Patrick Bombis (Bauhaus), Thorsten Dörting (DER SPIEGEL), Philipp Löwe (DER SPIEGEL) und Marianne Wellershoff (SPIEGEL Wissen).


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Julia Pollak
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