Telekom-Vorstand Raizner räumt auf / Portfolio soll von 700 auf 80 Produkte
bereinigt werden
Telekom-Vorstand Walter Raizner (51) will die Festnetzsparte des Konzerns
(T-Com) radikal umstrukturieren, berichtet manager magazin in seiner neuesten
Ausgabe (Erscheinungstermin: 23. September 2005). „Wenn wir nicht aufpassen,
sind wir bald ein Sanierungsfall“, betont der ehemalige IBM-Deutschland-Chef.
Die T-Com verliert nicht nur im klassischen Telefongeschäft deutlich
Marktanteile, sondern zunehmend auch in ihrem wichtigsten Wachstumsmarkt
Breitband (DSL). Besonders prekär ist die Lage beim Internet-Dienstleister
T-Online, der in den nächsten Monaten mit der Festnetzsparte verschmolzen wird.
Die Telekom-Tochter stellte Mitte 2005 nur noch rund 40 Prozent aller
breitbandigen Zugangsdienste bereit, da aggressive Wettbewerber wie United
Internet und Freenet massiv aufholen, so manager magazin.
Mit einem Bündel von Maßnahmen sucht Festnetzchef Raizner, die Sparte wieder
auf Wachstum zu trimmen. Das Portfolio soll von derzeit 700 auf etwa 80
Produkte bereinigt werden, zahlreiche Prozesse von der Auftragsannahme bis zum
Stördienst sollen vereinfacht und beschleunigt werden. Erste Pilotprojekte
laufen bereits unter dem Codenamen „Improve“. Die anstehenden Aufräumarbeiten
erzwingen in den nächsten drei Jahren drastische Personaleinsparungen bei
T-Com. Nach Informationen des manager magazins müssen bis 2008 jährlich 10 000
bis 15 000 Stellen abgebaut werden – derzeit beschäftigt die T-Com rund 110 000
Mitarbeiter.
Auch wenn der Zusammenschluss mit T-Online auf Grund von Klagen unzufriedener
Aktionäre frühestens gegen Jahresende stattfindet, hat Raizner laut manager
magazin sein achtköpfiges Vorstandsteam bereits festgelegt. Ihm gehören nur
zwei T-Online-Vorstände an: der Marketingverantwortliche Burkhard Graßmann (39)
sowie Technikchef Andreas Kindt (41), der bei T-Com seit kurzem die
IT-Prozesse verantwortet.
Autorin: Anne Preissner
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