Weine aus bundesdeutschen Staatsgütern sind ihren Preis meistens nicht wert.
Wie das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 16.
Dezember 2005) berichtet, schmecken die Rebsäfte der Staatsweingüter oftmals
spritig, teilweise muss vor ihrem Genuss sogar gewarnt werden. Im Auftrag des
Hamburger Wirtschaftmagazins prüfte eine kompetent besetzte Jury 98 Weine aus
zwölf Staatsgütern. Es ging um Riesling, Weiß-, Grau- und Spätburgunder,
Chardonnay, Silvaner, Traminer. Die Weine wurden nicht querbeet probiert,
sondern Sorte für Sorte und Qualitätsstufe für Qualitätsstufe getestet – vom
Qualitätswein besonderen Anbaugebiets (Qba) über Kabinett, Spätlese, Auslese,
Beerenauslese bis hin zum Eiswein.
Das Ergebnis dieses groß angelegten Geschmackstests war niederschmetternd: Nur
zehn Kreszenzen aus volkseigenen Winzereien sind eine Zierde für jede Tafel,
die Mehrzahl aber verdiente sich das Prädikat „belanglos“, fünf Weine hielt die
Jury für schlicht ungenießbar – und das bei Preisen von oftmals mehr als 40
Euro pro Flasche. Besonders das Staatsweingut Karlsruhe-Durlach und das
Landesweingut Kloster-Pforta (Sachsen-Anhalt) fielen unrühmlich auf – ihr
Gekelter war durch die Bank untrinkbar.
Doch es gab auch einen Lichtblick: Der Staatliche Hofkeller Würzburg
überraschte die Juroren mit „blitzblanken“ und „saftigen“ Weinen und errang
damit ungefährdet den ersten Platz unter den volkseigenen Weingütern.
Autor: Hanno Pittner
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