Berlin, 20. Juli 2005 – Der Streit in der CDU um die Wahlkampfstrategie im
Osten spitzt sich zu. Der Generalsekretär der CDU Thüringen, Mike Mohring,
fordert einen Strategieschwenk seiner Partei. „Wir müssen im Osten die
Auseinandersetzung auf das Duell Merkel gegen Lafontaine zuspitzen“, sagte
Mohring SPIEGEL ONLINE. Die SPD und deren Spitzenkandidat, Bundeskanzler
Gerhard Schröder, spielten nur eine untergeordnete Rolle. Die CDU müsse stärker
an den Sinn für Gerechtigkeit der Ostdeutschen appellieren, sagte Mohring.
Der Sprecher der ostdeutschen Bundestagsabgeordneten in der Unionsfraktion,
Arnold Vaatz, sieht hingegen keine Notwendigkeit für eine besondere
Wahlkampfstrategie in Ostdeutschland. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE warnte
Vaatz vor „hektischen Reaktionen“ auf die gegenwärtigen Umfrageergebnisse der
Linkspartei. „Wir können die ostdeutschen Wähler eher durch Ruhe und
Sachlichkeit von unserem Realitätssinn und unserer Seriosität
überzeugen“, sagte der sächsische CDU-Spitzenkandidat.
Die Union müsse die Vorstellungen des Linksbündnisses als „unrealistisch“ und
„illusorisch“ entlarven, sagte Vaatz. Kanzlerkandidatin Angela Merkel erfülle
als Ostdeutsche eine wichtige Vorbildfunktion. Die ostdeutschen Wähler könnten
sich bei Merkel „einiges abgucken“ und „wesentlich mehr aus sich machen“, sagte
Vaatz SPIEGEL ONLINE.
Emotionalen Kampagnen nach Art der gegen die PDS gerichteten „Rote-
Socken-Kampagne“ aus dem Bundestagswahlkampf 1994 erteilte Vaatz für die
Auseinandersetzung mit dem Linksbündnis eine Absage. Die großen Parteien hätten
die PDS allmählich aus ihrer Verantwortung für die Vergangenheit in Deutschland
entlassen, sagte der Fraktionsvize. „Die können wir nicht mehr durch ein
einfaches Signal wie rote Socken ins Gedächtnis zurückrufen“, sagte Vaatz.
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