Das umstrittene Oberklassemodell Phaeton soll noch viele Jahre weiter laufen
Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Bernd Pischetsrieder, will trotz stark gekürzter Investitionen keine Abstriche bei der geplanten Produktoffensive zulassen. „Wir werden eine größere Anzahl von Modellen mit geringeren Kosten herstellen“, sagte Pischetsrieder in einem Interview mit dem Hamburger manager magazin (Erscheinungstermin: 19. Dezember 2003).
Dem umstrittenen Oberklassewagen VW Phaeton bescheinigte Pischetsrieder, dass er noch viele Jahre vor sich habe. Die Lücke zwischen dem VW Phaeton und dem VW Passat könne durch die geplante Zusammenarbeit mit Maserati am schnellsten und am preiswertesten geschlossen werden. Korrekturen an der Modellpalette beträfen nur den von VW gebauten Acht-Zylinder-Motor. Dieser wird Pischetsrieder zufolge gestrichen. Damit entfällt das Modell Passat W8. Hintergrund: Die Absatzzahlen der VW-Modelle Phaeton und Passat W8 liegen weit unter den ursprünglichen Plänen.
VW will nun sein Effizienzpotenzial besser ausschöpfen, indem Autoteile über Marken und Fahrzeugklassen hinweg konsequent vereinheitlicht würden. Pischetsrieder erklärte, dass er hierfür so genannte Modulmanager ernannt habe, die den Einsatz der Autoteile konzernweit koordinierten.
Außerdem müssten sich die VW-Standorte im Wettbewerb um Aufträge durchsetzen. So werde der neue VW Microbus im Werk Hannover gefertigt. Der neue VW Transporter LT werde jedoch demnächst von Mercedes gebaut.
Ausdrücklich lobte Pischetsrieder in dem Interview die Zusammenarbeit mit den Vertretern der IG Metall. „Vom Betriebsrat bekomme ich die nötige Unterstützung“, sagte er. Vor kurzem hatte sich Betriebsratschef Klaus Volkert kritisch über die Produktpolitik geäußert und angemahnt, Autos nicht immer edler und teurer zu machen.
Autor: Frank Scholtys
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