In einem Interview mit
dem in Hamburg erscheinenden manager magazin (Erscheinungstermin: 19. März)
versichert der Vorstandschef, dass die Familie Dräger „die Kapitalerhöhung in
einem nicht zu vernachlässigenden Umfang mittragen“ wird.
Die Aufstockung des Kapitals ist notwendig, weil Dräger und Siemens Ende 2009
ihr Medizintechnik-Joint-Venture beendet haben. Dräger übernimmt den
25-Prozent-Anteil von Siemens und muss dafür bis zu 300 Millionen Euro
aufbringen. Ohne Aufstockung des Kapitals würde die Eigenkapitalquote von jetzt
33 Prozent auf gut 20 Prozent sinken.
An dem im TecDax notierten Unternehmen halten die Familie Dräger und eine
Stiftung bislang 50 Prozent der Anteile in Form von Stammaktien. Die andere
Hälfte liegt bei freien Vorzugsaktionären.
Die Dräger-Aktie war bis zum Sommer 2009 tief gefallen. Zur Ursache des
Absturzes sagt Dräger: „Wir haben in der Vergangenheit Fehler gemacht. Der
Umsatz war uns wichtiger als die Profitabilität.“ Das Unternehmen verdiene
„gerade so eben“ seine Kapitalkosten, die Eigenkapitalrendite sei
„unbefriedigend“. Dräger verweist darauf, dass das im vergangenen Sommer
aufgelegte Turnaround-Programm schneller gegriffen habe als erhofft. Zudem
spürt das Unternehmen „seit dem vierten Quartal einen signifikanten
Auftragsschub“. Beide Effekte führten zu einem rasanten Anstieg des
Börsenkurses.
Der Vorstandsvorsitzende nimmt in dem Interview auch Stellung zur dominanten
Rolle, die seine Ehefrau Claudia Dräger im Unternehmen spielt, und zur
mangelnden Corporate Governance. „Es kommt öfters vor“, sagt Dräger, „dass wir
einen Weg gehen, den kein anderer geht, der aber für uns der richtige ist.“
Autorin: Ursula Schwarzer
Telefon: 0 40/30 80 05-23
Hamburg, 17. März 2010
manager magazin
Kommunikation
Ute Miszewski
Telefon: 040/3007-2178
E-Mail: Ute_Miszewski@manager-magazin.de