Tilo Berlin (52), bekannt als Vermittler beim Verkauf der österreichischen
Skandalbank Hypo Alpe Adria an die BayernLB, muss einen neuen Vorstandschef für
seine Vermögensverwaltung Berlin & Co. suchen. Der bisherige Chef und ehemalige
Goldman-Sachs-Partner Peter Hollmann (50) hat per Ende Juli gekündigt. Das
berichtet das manager magazin in seiner kommenden Ausgabe (Erscheinungstermin:
19. August).
Der Grund für Hollmanns Abschied ist nach Informationen von manager magazin ein
Strategiestreit mit Haupteigentümer Berlin. Hollmann wollte dem Vernehmen nach
einen stärkeren Fokus auf die Vermögensverwaltung legen, also auf das
Investieren von Kapital im Kundenauftrag. Das umfassendere
Family-Office-Angebot sollte dagegen künftig eine kleinere Rolle spielen.
Derzeit ist ein großer Teil der Belegschaft von fast 40 Angestellten damit
beschäftigt, wohlhabende Familien zu umsorgen.
Der wohl bekannteste Deal von Berlin & Co. war der Verkauf von Anteilen der
österreichischen Bank Hypo Alpe Adria an die BayernLB im Jahr 2007. Berlin war
kurz vor dem Verkauf mit einer Investorengruppe bei der Hypo Alpe Adria
eingestiegen und soll am Weiterverkauf rund 150 Millionen Euro verdient haben.
Doch schon kurz darauf ging es mit dem Kärntener Institut bergab. Die BayernLB
erlitt 3,7 Milliarden Euro Verlust. Das Institut hat inzwischen
Schadensersatzklage gegen die Mitarbeiterstiftung eingereicht, die einen Teil
der Anteile verkauft hat. Zudem erwägt die Landesbank, auch Tilo Berlin zu
verklagen.
Autor: Mark Böschen
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