Verkaufsgespräche über Celesio
Die US-Drogeriekette CVS ist an einer Übernahme des deutschen Pharmagroßhändlers Celesio interessiert. Dies berichtet das aktuelle manager magazin unter Berufung auf Branchenkreise (Erscheinungstermin: 21. Juni). Celesio-Vorstandsvorsitzender Markus Pinger (49) ist demnach seit Längerem in Gesprächen mit dem Ostküstenkonzern (Jahresumsatz: 123 Milliarden Dollar). CVS soll bereit sein, den Haniel-Anteil von 50,01 Prozent am M-Dax-Unternehmen zu übernehmen.
Ein Sprecher des Haniel-Konzerns (Metro, Celesio, Takkt) sagte, es gebe keine Verkaufsgespräche zwischen Haniel und CVS. Kontakte zwischen Celesio-Chef Pinger und CVS bestätigte der Sprecher. Zur Frage, ob die Gespräche über das Ausloten von Einkaufskooperationen hinausgingen, wollte Haniel sich nicht äußern.
Pinger, so berichtet das Wirtschaftsmagazin weiter, habe Haniel-Chef Stephan Gemkow (53) am 12. Juni in Duisburg über die Modalitäten einer möglichen Übernahme durch CVS informiert. Danach würde der US-Konzern mit dem Kauf des Haniel-Anteils den freien Aktionären ein Angebot machen und könnte Celesio so komplett von der Börse nehmen. Die Celesio-Aktie notiert derzeit um die 16 Euro. CVS würde nach Informationen aus Finanzkreisen einen Paketaufschlag von über 30 Prozent bezahlen, sodass Haniel mit bis zu zwei Milliarden Euro rechnen könnte. Das hoch verschuldete Duisburger Konglomerat hatte zuletzt schon ein kleineres Paket an Celesio verkauft und will auch seinen Anteil an Takkt reduzieren.
CVS steht nach Ansicht von Branchenkennern unter Zugzwang, den Konzern zu vergrößern. Zuletzt hatte US-Marktführer Walgreens einen Anteil am britischen Pharmahändler Alliance Boots erworben und so seine Einkaufskonditionen weltweit verbessert.
Autor: Martin Noé
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