Mitarbeiter des US-Modelabels Hollister haben im November erstmals einen Betriebsrat in Deutschland gegründet. Wie das manager magazin in seiner kommenden Ausgabe berichtet (Erscheinungstermin: 14. Dezember), vertritt das Gremium die Beschäftigten am Standort Frankfurt. Die Arbeitnehmervertreter wollen die Bedingungen für die Beschäftigten verbessern und hoffen, dass ihr Beispiel bundesweit Schule macht.
Viele Mitarbeiter klagen über Dunkelheit, laute Musikbeschallung und kalte Füße: Hollister-Verkäufer müssen in den Läden ganzjährig Flip-Flops tragen. Für zusätzlichen Ärger sorgen Leibesvisitationen und Taschenkontrollen. Am Ende der Schichten werden Beschäftigte offenbar systematisch nach eventuellem Diebesgut durchsucht. Auch die Kameraüberwachung in Läden und Lagern verstört viele betroffene Mitarbeiter. Der Hollister-Mutterkonzern Abercrombie & Fitch äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.
Derzeit beschäftigt Hollister hierzulande ungefähr 3500 Mitarbeiter, überwiegend studentische Teilzeitkräfte. Seit dem Markteintritt vor drei Jahren steigerte Abercrombie-Chef Michael Jeffries (68) die Zahl der Hollister-Stores in Deutschland auf 17. Sechs ehemalige Hollister-Mitarbeiter sind zuletzt bereits juristisch gegen das Unternehmen vorgegangen. Ihren Angaben zufolge wurden sie mit Kameras observiert und nach der Arbeit regelmäßig kontrolliert. Sogar ihre Hosenbeine hätten sie hochschieben müssen.
Der Konzern hielt das Vorgehen für rechtens: Schließlich würden die meisten Diebstähle nicht von Kunden begangen, sondern von den eigenen Leuten. Dennoch stimmte Abercrombie einem Vergleich zu und zahlte den Klägern jeweils 3000 Euro.
Autor: Simon Hage
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