Die Investorengruppe um die Beteiligungsfirma Cobra, die etwa 15 Prozent an der Commerzbank besitzt, rechnet damit, dass die viertgrößte deutsche Geschäfts-Bank bereits in Kürze mit einem anderen Institut fusioniert. In seinem bislang einzigen Interview sagte der Kopf der Gruppe, Clemens Vedder, dem manager magazin, die Frist werde „deutlich kürzer sein als zwei Jahre“ und zum Schluss werde es die Commerzbank „in ihrer heutigen Form nicht mehr geben“. Das Interview erscheint in der Oktober-Ausgabe des Magazins (Erscheinungstermin: 19. September 2003).
Hart ging Vedder mit dem seinerzeit amtierenden Vorstand unter Führung des heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Martin Kohlhaussen ins Gericht. Die damals angewandten Bilanztechniken, „die sich nach meiner Auffassung am Rande der Legalität bewegten, haben ein völlig falsches Bild über Bonität, Substanz, Gewinn, Risiken und auch den realen Wert der Assets gezeigt“. Aktionäre, Mitarbeiter, Journalisten, Fondsmanager und auch die Bankenaufsicht seien „nachhaltig vorgeführt worden“, sagte Vedder dem manager magazin.
Vedder prangerte den „nicht mehr zeitgemäßen Prunk“ an, mit dem sich die deutschen Großbanken umgäben. In Deutschland würden die Bankmitarbeiter „erst in großen Luxus gebettet und dann entlassen, nur weil die hoch bezahlten Manager nicht mit dem Geld ihrer Aktionäre umgehen könnten“. Und weiter: „Schon das Wort ‚Bankkaufleute‘ für diese Geldverbrenner ist ein Widerspruch in sich.“
Autor: Sören Jensen
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