Interview mit Nicolas G. Hayek, Verwaltungsratsvorsitzender und Großaktionär der Swatch Group
Massive Kritik an der Übermacht der Finanzmärkte übt Nicolas G. Hayek, Verwaltungsratspräsident der Schweizer Swatch Group (Swatch, Tissot, Omega und andere Uhrenmarken) in einem Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 20. Juni 2003). Das unternehmerische Denken sei viel zu stark auf die Finanzmärkte ausgerichtet: „Heute respektiert man nur den Manager, dessen Aktie an der Börse steigt, auch wenn seine Firma langsam aber sicher zum Teufel geht“. Gerade die Europäer müssten, um gegen die USA bestehen zu können, „ihre unternehmerischen, ihre produktiven und kreativen Fähigkeiten gemeinsam massiv ausspielen.“
Im transatlantischen Wettbewerb sieht Hayek den Alten Kontinent im Vorteil. Amerika sei „ein Gigant in militärischer Hinsicht“. Wirtschaftlich aber seien „die USA schwächer als Europa“.
Der Schweizer Hayek, der in den Achtzigern die Uhrenindustrie seines Landes vor dem Ansturm der Japaner rettete, traut den Deutschen durchaus zu, den überregulierten Wohlfahrtsstaat zu überwinden: „Die Erfahrung hat gezeigt, dass das deutsche Volk in schwierigen Zeiten wohl richtig reagieren kann, und wenn irgendjemand in Europa diesen ,Turnaround‘ schaffen kann, sind es die Deutschen“.
Autor: Dr. Wolfgang Kaden
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