Hamburg, 18. März 2009 – Anstatt angeschlagene Banken mit immer mehr Steuergeldern zu stützen, sollte ihre Insolvenz erklärt und eine kontrollierte Neustrukturierung vorgenommen werden. Das fordert der US-Wirtschaftsprofessor James K. Galbraith von der Texas University in einem Interview mit manager-magazin.de. Sein Plan sieht eine Neueröffnung solcher Banken vor, bei der das komplette Management ausgetauscht wird. Der Staat kommt für die Sicherung der Einlagen auf, nicht aber für die Verluste der Anteilseigner.
»Solange das alte Management weiter an der Spitze einer solchen Bank steht, hat es keinerlei Anreiz, bei der Wahrheitsfindung mitzuhelfen«, erklärt Galbraith. Stattdessen sei die Gefahr groß, dass die Vorstände ihr Institut mit Boni und Dividenden plündern, bevor das Ausmaß der Schäden ans Tageslicht kommt. Die Einsetzung unabhängiger Prüfer sei daher unabdingbar.
Angesprochen auf die Systemrisiken, wenn eine Bank wie die Hypo Real Estate Insolvenz anmeldet, antwortete Galbraith: »Gut möglich, dass man, etwa im Fall der Hypo Real Estate, zu dem Schluss kommt, eine Bank sei für das Finanzsystem unersetzlich. Dann wird es höchste Zeit, diese Bank für die Allgemeinheit arbeiten zu lassen – und nicht die Allgemeinheit für die Bank.«
James K. Galbraith lehrt Ökonomie an der University of Texas in Austin. Er ist in den USA bekannt für seine kritische Haltung gegenüber den Bankenrettungspaketen. Sein Vater ist der Wirtschaftswissenschaftler John Kenneth Galbraith.
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