Bahnnetz soll »uneingeschränkt für Wettbewerber geöffnet werden«
Eine große Mehrheit der Bundesbürger plädiert für eine schärfere Konkurrenz auf den Märkten für Strom und Gas. 82 Prozent sind nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid für die Zeitschrift manager magazin (Erscheinungstermin: 17. November 2006) dafür, die großen Netzbetreiber schärferer Konkurrenz auszusetzen. Auch das Netz der Bahn soll nach dem Willen einer breiten Mehrheit von 63 Prozent »uneingeschränkt für Wettbewerber geöffnet werden«.
In anderen Bereichen beurteilen die Bürger die Segnungen offener Märkte jedoch deutlich skeptischer. So sind 73 Prozent dafür, Handwerksunternehmen weiterhin dadurch vor Wettbewerb zu schützen, dass nur Meister und erfahrene Gesellen Firmen gründen dürfen. Lediglich 23 Prozent sind für eine Aufhebung dieser Beschränkungen, die viele Experten für eines der größten Hindernisse bei der Schaffung neuer Jobs ansehen. Auch die öffentlich-rechtlichen Sparkassen sollen nach dem Willen einer Mehrheit weiterhin vor privater Konkurrenz geschützt werden: Zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen meinen, Sparkassen sollten auch in Zukunft nicht von Banken übernommen werden können.
Die Märkten gegenüber skeptische Haltung kommt auch in der Einstellung zur Globalisierung zum Ausdruck. 58 Prozent der Bundesbürger wollen Beschränkungen des freien Austauschs von Waren und Kapital und fordern »verstärkte Schutzmaßnahmen gegen ausländische Wettbewerber«. Nur 36 Prozent sind der Meinung, es seien »keine weiteren Schutzmaßnahmen nötig«.
Für die repräsentative Umfrage befragte das Bielefelder Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid Mitte Oktober 1002 Bundesbürger ab 14 Jahre.
Autor: Henrik Müller
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