Der umstrittene Hobby-Politiker ("Schill-Partei") und Großaktionär des Altenheimbetreibers Marseille-Kliniken AG ist drei Jahre nach seinem Ausscheiden als Vorstandschef wieder in eine Schlüsselposition im Unternehmen gerückt. Wie das manager magazin in seiner Januar-Ausgabe (Erscheinungstermin: 20. Dezember 2002) meldet, übernahm Marseille bereits am 26. November das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden von Hans Ulrich Gruber.
In der neuen Position verfügt Marseille nach Angaben des Magazins über besonders großen Einfluss, da eine neue Geschäftsordnung die Handlungsfähigkeit des Vorstands stark einschränkt. So muss der Vorstand beispielsweise nicht budgetierte Ausgaben über 100 000 Euro, Beraterhonorare über 10 000 Euro jährlich, Spenden von mehr als 2500 Euro, die Einstellung von Mitarbeitern mit mehr als 75 000 Euro Jahresgehalt oder mit mehr als drei Monaten Kündigungsfrist zuvor vom Aufsichtsrat genehmigen lassen. Außerdem muss der Vorstand dem Präsidium des Aufsichtsrats wöchentlich schriftlich über den Geschäftsverlauf berichten.
Das Unternehmen selbst hat den Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz bislang nicht in Form einer Pressemitteilung oder Ad-hoc-Meldung publiziert. Lediglich auf der Internet-Seite der Marseille-Kliniken wurde die Änderung bei der Zusammensetzung der Gremien registriert.
Autor: Sören Jensen
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