Sondereffekte polieren Bilanz auf / Probleme im Handelsgeschäft ungelöst
Der Hamburger Handelskonzern Tchibo hat im vergangenen Jahr das zweitbeste Ergebnis seiner Firmenhistorie verbucht. Das berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 20. April 2007). Die Tchibo-Holding, unter der das Handelsgeschäft und die Beteiligung am Beiersdorf-Konzern zusammengefasst sind, wird für 2006 einen Überschuss von rund 1,1 Milliarden Euro ausweisen, nach 511 Millionen Euro im Vorjahr.
Das Plus verdankt Tchibo einer Reihe von Sondereffekten. Der Konzern hat im vergangenen Jahr für 580 Millionen Euro die Rechte an der Zigarettenmarke Davidoff veräußert. Die 50,5-Prozent-Tochter Beiersdorf hat ihrerseits den Überschuss auf 668 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Hier wirkte die Veräußerung der Medical-Sparte BSN.
Ohne diese Sondereffekte hätte Tchibo gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang hinnehmen müssen. Der Grund sind Probleme in der Handelssparte – dem Geschäft mit Kaffee und häufig wechselnden Gebrauchsgütern für den Alltag. So hat sich das operative Ergebnis dort auf rund 200 Millionen Euro halbiert. Konzernkenner erwarten, dass Tchibo noch zwei bis drei Jahre braucht, um die Probleme in den Griff zu bekommen.
Tchibo legt die Zahlen für 2006 am 24. April vor. Der scheidende Vorstandschef Dieter Ammer wird die Bilanzpressekonferenz nicht mehr leiten. Statt Ammer, der das Unternehmen zum 30. April verlässt, präsentiert sein designierter Nachfolger, der bisherige Finanzvorstand Arno Mahlert, das Zahlenwerk.
Autor: Jörn Sucher
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