Mohammed Walid Hezbor bestreitet Vorwürfe über Besitz von Massenvernichtungswaffen und Unterschlupf für irakische Top-Politiker / „US-Regierung lenkt ab“
Berlin, 23. April 2003 – Der syrische Botschafter in Deutschland, Mohammed Walid Hezbor, hat Vorwürfe der US-Regierung zurückgewiesen, führende Mitglieder der irakischen Baath-Partei befänden sich in seinem Land. „Die USA wissen genau, dass ihre Anschuldigungen jeder Grundlage entbehren und nicht gerechtfertigt sind“, so der Botschafter im Interview mit SPIEGEL ONLINE.
Nach Ansicht Hezbors gehen die Vorwürfe von einer „dogmatischen Strömung innerhalb der amerikanischen Administration aus“. Diese wolle entgegen den allgemeinen Interessen des Westens und der USA selbst „den Nahen Osten destabilisieren“.
Er widersprach auch amerikanischen und britischen Darstellungen, wonach Syrien chemische Massenvernichtungswaffen besitze und mit ihnen experimentiere. „Diese Vorwürfe sind absolut nicht richtig“, so Hezbor. Diejenigen, die solche Anschuldigungen erhöben, wüssten, „dass die Massenvernichtungswaffen aller Art, einschließlich nuklearer Waffen, in Israel angehäuft werden“.
Mit den Drohungen gegen sein Land versuche die US-Regierung, von den Praktiken ihrer Besatzungsmacht in Bagdad und anderen irakischen Städten abzulenken. „Die Besatzung an sich stellt ein großes Leid für ein Volk dar, das seine Souveränität, sein Recht auf die Gestaltung der eigenen Zukunft und auf die Verwaltung seiner Belange wahren will“, so Syriens Botschafter weiter.
Positiv wertete Hezbor den angekündigten Besuch von US-Außenminister Colin Powell in der syrischen Hauptstadt Damaskus. „Wir glauben fest an die Nützlichkeit des direkten Gespräches“, sagte Hezbor. Der Besuch werde dazu dienen, „den Dialog und den Gedankenaustausch zwischen unseren Ländern fortzusetzen“.
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