»Verteidigung, die auf Freispruch setzt, wird es sehr schwer haben« / Einstellung des Verfahrens gegen Geldbuße sei kaum noch vorstellbar
Nach dem BGH-Entscheid in Sachen Mannesmann hält der Strafrechtler Bernd Schünemann einen neuerlichen Freispruch für Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann für unwahrscheinlich. »Eine Verteidigung, die auf Freispruch setzt, wird es juristisch sehr schwer haben«, sagte er im Interview mit SPIEGEL ONLINE. Schünemann ist Professor an der Universität München und Autor des Buches »Organuntreue«, das sich mit den Prämien für Ex-Manager der Mannesmann AG befasst.
Der Bundesgerichtshof habe mit sehr deutlichen Worten aufgezeigt, dass er Hinweise auf eine strafbare Untreue bei den Angeklagten Ackermann, Klaus Zwickel und Joachim Funk sieht, sagte Schünemann. »Alle zentralen Argumente der Verteidigung sind vom Tisch gefegt worden.« Der Bundesgerichtshof habe »sich nicht auf Formelkompromisse oder wachsweiche Formulierungen zurückgezogen«.
Der Rechtsprofessor erwartet nicht, dass das Verfahren gegen Ackermann noch
gegen eine Geldbuße eingestellt wird. »Ich glaube nicht, dass die Staatsanwaltschaft nun überhaupt noch in Erwägung zieht, das Verfahren einzustellen«, sagte Schünemann. »Nach diesen klaren Worten heute kann es keinen ›faulen Frieden‹ mehr geben.«
Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Matthias Streitz
Telefon: 040/380 80 268
E-Mail: Matthias_Streitz@spiegel.de
Kommunikation
Herbert Takors
Telefon: 040/3007-2614
E-Mail: herbert_takors@spiegel.de