Print, Online, TV und Digital unter einem Dach: Die SPIEGEL-Gruppe präsentiert ihr neues Domizil in der HafenCity / Bekenntnis zum Medienstandort Hamburg / Geschäftsführer Ove Saffe prognostiziert leicht steigende Umsätze für 2011
42 Jahre lang kam das deutsche Nachrichten-Magazin aus dem SPIEGEL-Haus an der Brandstwiete in Hamburg. Wenige Meter weiter, auf der Ericusspitze in der HafenCity, beginnt nun für die SPIEGEL-Gruppe eine neue Zeit. Das Unternehmen, zu dem auch
SPIEGEL ONLINE, SPIEGEL TV und das manager magazin gehören, ist umgezogen – in eines der modernsten Mediengebäude Europas und einen der prominentesten Bauten im neuen Stadtquartier direkt an der Elbe. Heute wurde das neue Haus vorgestellt.
Ove Saffe, Geschäftsführer des SPIEGEL-Verlags: „Vieles wird sich verändern, denn erstmals arbeiten alle Mitarbeiter, Marken und Medien des Verlags unter einem gemeinsamen Dach. Der intensivere Austausch zwischen den weiterhin eigenständigen Redaktionen wird viel Neues bewegen. Doch die Grundlage all unserer Arbeit wird dieselbe bleiben: die herausragende journalistische Qualität und die unabhängige Berichterstattung unserer publizistischen Angebote. Journalismus steht in diesem Haus im Zentrum allen Schaffens.“ Dies nun auch im architektonischen Sinne: Rudolf Augsteins Auftrag „Sagen, was ist“ dokumentiert, mit seiner Unterschrift, an zentraler Stelle im Atrium die Grundhaltung des Verlags.
Das neue Haus der SPIEGEL-Gruppe ist auch ein Bekenntnis zum Medienstandort Hamburg, sagte Saffe: „So zieht der SPIEGEL eben nicht nach Berlin, sondern bleibt Hamburg und damit seiner Tradition treu: Er wahrt auch räumlich jene Distanz gegenüber dem Hauptstadtbetrieb, die ihn seit nun bald 65 Jahren auszeichnet.“ Mit den vier Säulen Print – mit einem Zweidrittelanteil nach wie vor der größte Erlösbringer –, Online, Digital und TV sei das Unternehmen sehr gut aufgestellt für die multimediale Zukunft. Für das laufende Geschäftsjahr prognostizierte er leicht steigende Umsätze von rund 325 Millionen Euro (2010: 319,9 Millionen Euro).
Das neue SPIEGEL-Haus ist eines der größten und „grünsten“ der Stadt. Mit 30.000 Qua-dratmetern Bruttogeschossfläche bietet es auf 13 Stockwerken Platz für mehr als 1.100 Mitarbeiter. Das „HafenCity Umweltzeichen Gold“, mit dem es als erstes privates Bauvorhaben ausgezeichnet worden ist, bestätigt unter anderem die hohe Nachhaltigkeit und einen besonders niedrigen Energiebedarf. Es kommt ohne konventionelle Heizung und Klimaanlage aus, die Nutzung von Geothermie, dreifach verglasten Fenstern und temperaturausgleichenden Wasserrohren trägt dazu bei, dass der Primärenergieverbrauch unter 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr liegen wird.
Wie alle Gebäude in der HafenCity ist auch das SPIEGEL-Haus auf einem sturmflutsicheren Sockel errichtet worden, aus rotem Backstein, dem Baumaterial der Speicherstadt. Darüber erhebt sich, licht und transparent, die Gebäudehülle aus Glas, Stahl und Beton. Der Entwurf stammt vom renommierten dänischen Architektenbüro Henning Larsen, das 2007 als Sieger aus einem Wettbewerb mit insgesamt 14 nationalen und internationalen Büros hervorgegangen ist. „Das Schaffen von Treffpunkten, Orten, an denen Menschen einander begegnen, ist für uns das Leitmotiv in der Architektur. Wir freuen uns, dass das neue Haus der SPIEGEL-Gruppe so geworden ist, wie wir es geplant haben“, so Klaus Troldborg von
Henning Larsen.
Entstanden ist ein moderner Bürokomplex mit einem haushohen Atrium, das von Brücken und Treppen durchzogen wird. „Ein Sinnbild für Transparenz in Zeiten multimedialer Kommunikation und Vernetzung“, so Matthias Schmolz, Verlagsleiter des SPIEGEL-Verlags und verantwortlich für das Neubau-Projekt. „Die großzügige, lichtdurchflutete Architektur soll die Arbeitsprozesse in den Redaktionen, in der Dokumentation und im Verlag unterstützen; sie soll Raum geben für Konzentration und Kommunikation“.
Auch die Kantine bleibe ein wichtiger Treffpunkt im SPIEGEL-Haus, so Schmolz: „Manchem mag der Abschied von der legendären Panton-Kantine schwer gefallen sein, doch das neue Mitarbeiter-Restaurant, mit einer Terrasse zum Wasser, sollte alle Wehmütigen entschädigen“. Die Stuttgarter Designer Peter Ippolito und Gunter Fleitz hatten den Wettbewerb für die Ausstattung gewonnen, sie wollten einen hellen Raum und ließen einen weißen Terrazzoboden gießen. Auffällig ist die Decke mit rund 4.300 runden, silbrig-matten Aluminium-Elementen: Schimmernde Taler nehmen das Tageslicht an und bilden ein reflektierendes, lebendiges Pendant zur Wasserfläche des Ericusgrabens. Große gelbe Lichtschalen sorgen für Abwechslung auf der schillernden Oberfläche und bringen auch an grauen Tagen eine positive Grundstimmung in den Raum.
Wie bereits bekannt, wird die inzwischen denkmalgeschützte, von Verner Panton gestaltete Kantine aus dem alten SPIEGEL-Haus dauerhaft im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg untergebracht. Aber auch die SPIEGEL-Mitarbeiter müssen in Zukunft nicht auf das Panton-Design verzichten: In der 5. Etage, im so genannten „Fenster zur Stadt“ an der Nordseite des Gebäudes, erstrahlt auf 100 Quadratmetern die neue Snackbar, und zwar mit ausgewählten Elementen der alten: bunte Wandleuchten, violette Stoffprismen und Pendellampen öffnen das Gebäude nach innen und schaffen Einblicke für Passanten.
„Unser neues Haus wird in mehrfacher Hinsicht Zeichen setzen: für die Zukunft der Medien in Deutschland und für die Zukunft Hamburgs als Medienstadt“, so das Resümee von Ove Saffe. „Aber vor allem wird das neue Haus sichtbar machen, was die SPIEGEL-Gruppe in ihrem Kern ist: ein modernes, transparentes, der Welt zugewandtes Medienunternehmen.“
Anja zum Hingst
SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG
Leitung Kommunikation
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