– Die Axel Springer AG will die WAZ-Gruppe kaufen und macht ein . Zuvor hatte Anteilseignerin Petra Grotkamp den übrigen Eignern angeboten, deren Hälfte für rund 470 Millionen Euro zu übernehmen.
Die Lage bei der Essener WAZ-Mediengruppe wird zunehmend unübersichtlich. Nachdem das manager magazin Ende August über einen bevorstehenden Eigentümerwechsel berichtet hatte, steht das Unternehmen, einer der größten Regionalzeitungsverlage Europas (Umsatz: 1,1 Milliarden Euro), im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die WAZ gehört zu jeweils 50 Prozent den Nachkommen seiner Gründer: den drei Töchtern von Jakob Funke (Funke Familiengesellschaft) und den drei Enkelkindern von Erich Brost (Brost Holding). Zwischen beiden Familien herrscht absolute Parität. Ende August hatte die Funke-Tochter Petra Grotkamp (67), Ehefrau des früheren WAZ-Chefs Günther Grotkamp (84), den Brost-Erben das Angebot gemacht, deren Hälfte für rund 470 Millionen Euro zu übernehmen. Dem Verkauf, über den die Beteiligten bereits Einigkeit erzielt haben, muss jedoch noch Rechtsanwalt und Brost-Testamentsvollstrecker Peter Heinemann zustimmen.
Mitten in diesen Verkaufs- und Prüfungsprozess hinein platzt nun ein Gegenangebot. Die Lage spitzt sich zu, der Kampf um die WAZ ist entbrannt: Mit Datum vom 28. September, dem vergangenen Mittwoch, unterbreitete Mathias Döpfner (48), der Vorstandschef der Axel Springer AG („Bild“, „Welt“), eine neue, höhere Offerte für die WAZ: In einem fünfseitigen Schreiben („Indikatives Angebot zum Erwerb von WAZ-Geschäftsbereichen“) sowohl an die Mitglieder der Familie Funke als auch den Testamentsvollstrecker der Brosts, Peter Heinemann, teilte Döpfner mit, dass seiner Meinung nach Zeitungen und Zeitschriften „auch langfristig ... eine attraktive Zukunft haben“. Von Springers Seite bestehe „nach wie vor ein erhebliches Interesse an einem Erwerb der WAZ-Beteiligungen in Österreich an ‚Krone’ und ‚Kurier’“. Auch das Zeitschriftengeschäft der WAZ sowie einige Regionalzeitungen und Anzeigenblätter, setzte er fort, möchte Springer übernehmen.
Ein Gebot für die gesamte WAZ-Gruppe, schreibt Döpfner, „würden wir heute nicht prinzipiell ausschließen wollen“, wenngleich er auf „große kartellrechtliche Hürden“ hinweist: „Die Bewertung der gesamten WAZ-Mediengruppe sähen wir ... bei circa 1,4 Milliarden Euro.“
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