Ehemalige Manager wollen ihre Anteile aus Beteiligungsprogramm zurückgeben / Verschuldung liegt über 20 Millionen Euro
Bei der angeschlagenen Hamburger Werbeagentur Springer & Jacoby droht sich die finanzielle Lage zu verschärfen. Wie das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 22. September 2006) berichtet, haben mehrere ehemalige Manager das Unternehmen verklagt: Die früheren Deutschland-Geschäftsführer Alexander Schill und Jörg Schultheis sowie die ehemaligen Führungskräfte Geza Unbehagen und Frank Bachmann wollen ihren Ex-Arbeitgeber dazu zwingen, ihre Anteile aus dem firmeneigenen Beteiligungsprogramm zurückzukaufen.
Die Kläger sind beteiligt an der Werbeholding 3E AG, die 49 Prozent an Springer & Jacoby hält. Vertraglichen Vereinbarungen zufolge muss die Agentur ihren Angestellten spätestens vier Wochen nach Ausscheiden ein Rückkaufangebot unterbreiten. Dies ist nicht geschehen. Deswegen wollen die Betroffenen ihre Ansprüche nun vor Gericht durchsetzen.
Branchenkenner erwarten, dass es weitere Klagen von 3E-Aktionären geben wird. Insgesamt haben rund 30 Mitarbeiter Anteile über das Beteiligungsprogramm erworben. In Folge einer Klagewelle könnten Forderungen von bis zu einer Million Euro auf Springer & Jacoby zukommen.
Damit würde sich die finanzielle Lage verschärfen. Bislang war von einem Schuldenstand in Höhe von 13 Millionen Euro die Rede. Tatsächlich liegt der Wert deutlich höher. So belasten neben möglichen Forderungen der 3E-Aktionäre auch Ansprüche aus früheren Beteiligungsprogrammen die Firmenkasse. Die Rede ist von einer Summe zwischen drei und vier Millionen Euro.
Autoren: Klaus Boldt / Jörn Sucher
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