Rund 3,3 Millionen pflegebedürftige Menschen werden in Deutschland überwiegend von ihren Familien betreut, vor allem den erwachsenen Kindern. Das stellt diese sogenannte "Generation Rollentausch" vor große Probleme: finanzielle, emotionale, juristische und organisatorische. Oft über viele Jahre müssen sie ihr eigenes Leben so ausrichten, dass die Betreuung der alten Eltern gewährleistet ist. Die neue Ausgabe von SPIEGEL WISSEN "Wenn Eltern alt werden" begleitet diese liebevollen, aber oft auch gestressten und überforderten Helfer durch alle Phasen des Betreuungsprozesses: von den ersten Anzeichen für Hilfsbedürftigkeit über die Jahre der Pflege bis hin zu einem Abschied in Würde.
Besonders großes Augenmerk legt "Wenn Eltern alt werden" auf konkrete und praktische Hilfe für die Betreuenden. In einem umfangreichen Service-Dossier erfahren Betroffene, wie sie sich auf die Unterstützung ihrer Eltern vorbereiten können, wie sie an Geld und Leistungen aus der Pflegeversicherung kommen und welche Wohn- und Pflegemodelle für welche Senioren geeignet sind. Außerdem werden die wichtigsten Vorsorgedokumente wie Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht und Testament vorgestellt und erklärt. Checklisten geben einen Überblick darüber, worauf man bei der Wahl von Pflegeheimen achten sollte, aber auch, was im Todesfall wie und wann zu erledigen ist.
Schwierig ist für erwachsene Kinder häufig schon das erste Krisengespräch über die zunehmende Hilfsbedürftigkeit der Eltern. In den meisten Familien wird zu lange geschwiegen oder um Probleme herumgeredet – eine berührende Reportage über drei Generationen einer Familie zeigt, dass ein solches Schweigen die erwachsenen Kinder unter Druck setzen kann. Wie man das Gespräch eröffnet, ohne die Eltern zu ängstigen und in die Defensive zu drängen, erklären Experten – und liefern viele praktische Ratschläge. Auch Geschwister müssen eine gute gemeinsame Kommunikationsgrundlage schaffen, wenn sie ihre Eltern als Team versorgen wollen: Wie das trotz eventueller Kindheitskonflikte gelingen kann, beschreibt ein Überblick der psychologischen Forschung.
Zeitlich und emotional belastend bleibt die Situation für viele Pflegende trotzdem, und darum widmet sich die SPIEGEL-WISSEN-Ausgabe auch dem Schutz vor der Überforderung. Das Heft zeigt Auswege: Wie können Helfer lernen, Grenzen zu setzen, nein zu sagen, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen? Wie können sie sich im Alltag Entlastung schaffen? Und auch: Zu was ist man als erwachsenes Kind gegenüber seinen Eltern eigentlich verpflichtet: juristisch, finanziell, moralisch?
SPIEGEL WISSEN "Wenn Eltern alt werden - Wegweiser: Richtig vorsorgen, richtig helfen, richtig pflegen" ist soeben zum Copy-Preis von 7,90 Euro erschienen.
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