– Der Gentechnik-Pionier Francis Crick, Miterfinder der DNS-Doppelhelix, ist tot. Wie SPIEGEL ONLINE unter Berufung auf Forscherkreise meldet, erlag der Medizin-Nobelpreisträger in der Nacht zum Donnerstag einem Krebsleiden. Er wurde 88 Jahre alt.
Der Physiker und Biochemiker Crick erforschte zusammen mit James Watson und Maurice Wilkins die Molekularstruktur der Nukleinsäuren. Die drei entwickelten 1953 gemeinsam das Strukturmodell der Desoxyribonukleinsäure, kurz DNS. Das räumliche Modell der Erbinformation wurde als Doppelhelix weltberühmt und ist bis heute gültig. Die Forscher erhielten dafür 1962 den Nobelpreis für Medizin.
Crick wurde am 8. Juni 1916 im englischen Northampton geboren und studierte zunächst Physik am University College in London. Im Zweiten Weltkrieg musste er seine Dissertation unterbrechen und arbeitete als Wissenschaftler für die britische Admiralität, hauptsächlich an magnetischen und akustischen Seeminen. 1947 verließ er die Admiralität und begann mit dem Studium der Biologie.
1951 traf Crick seinen langjährigen Weggefährten James Watson, mit dem er zwei Jahre später gemeinsam eine Doppelhelix-Struktur für die DNS erdachte. Nach der Auszeichnung mit mehreren renommierten Wissenschaftspreisen und dem Nobelpreis im Jahr 1962 arbeitete Crick am 1963 eröffneten Salk Institute for Biological Studies in San Diego, Kalifornien.
„Mit großer Traurigkeit informiere ich Sie darüber, dass Francis Crick heute Abend an seinem Krebsleiden gestorben ist“, heißt es in einer E-Mail von Richard A. Murphy, dem Präsidenten des Salk Institute. Das Schreiben wurde in der Nacht zum Donnerstag an die Mitarbeiter des Instituts verschickt. „Wir werden uns an Francis als einen der brillantesten und einflussreichsten Wissenschaftler aller Zeiten erinnern. Wir werden ihn als Gentleman, Vorbild und Menschen vermissen, der viel zu unserem Verständnis der Biologie und der Gesundheit der Menschheit beigetragen hat.“
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