Im September startet SPIEGEL ONLINE das Zeitgeschichte-Projekt einestages.
einestages ist die journalistische Antwort von SPIEGEL ONLINE auf das Mitmach-Web und unterscheidet sich grundsätzlich von herkömmlichen User-Generated Content-Plattformen. Denn SPIEGEL ONLINE macht mit einestages Nutzer und Redaktion zu Partnern in einem gemeinsamen Projekt: dem Erzählen von Zeitgeschichten.
Die Redaktion von einestages – so der vorläufige Projektname – setzt die Themen, steuert die Homepage und steht für sorgfältig recherchierte, spannend aufbereitete Texte, verfasst von Nutzern, Redakteuren und Experten. Dafür kooperiert einestages mit renommierten Institutionen wie beispielsweise dem Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, dem Filmarchiv der Deutschen Wochenschau, dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten (Körber-Stiftung) und dem Deutschen Auswandererhaus.
Die Nutzer können Texte, Bilder, Tondokumente und Videos zu Themen der Zeitgeschichte in das Portal einbringen und mit anderen Nutzern über alle veröffentlichten Themen und Dokumente diskutieren – über die 68er Revolte, den Deutschen Herbst oder die Geburtsstunde von Tokio Hotel.
Gemeinsam erschaffen Redaktion und Leser mit einestages ein kollektives Gedächtnis unserer Geschichte.
einestages ist fester Bestandteil von SPIEGEL ONLINE, bietet dem Nutzer aber zahlreiche neue Funktionen und hat eine unverwechselbare Anmutung. Das Konzept entwickelte ein Team in der Redaktion von SPIEGEL ONLINE unter Leitung des stellvertretenden Chefredakteurs Wolfgang Büchner, das Design gestaltete die Kreativagentur Jung von Matt/next. Die Agentur Freiheit.com Technologies entwickelte eine Software, die die lebendige Offenheit eines Community-Portals gewährleistet: Die Nutzer können nicht nur an einer, sondern an vielen Stellen mitwirken.
einestages ist kostenlos, mit wenigen Klicks werden Leser zu Autoren: Der Nutzer registriert sich mit Name und E-Mail-Adresse, bekommt ein Passwort zugeschickt und loggt sich ein. Die Steuerungszentrale jedes Nutzers ist seine Profilseite. Dort kann er sich der Community vorstellen, mit anderen Nutzern über ein integriertes Nachrichtensystem in Kontakt treten und Bilder, Texte, Videos und Audios hochladen.
Eine eigene Redaktion prüft jeden Beitrag vor der Veröffentlichung und schaltet ihn erst dann frei. Bei jedem Thema können die Nutzer mitdiskutieren, Hinweise geben, Inhalte bewerten. Durch die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Dokumente miteinander zu verknüpfen, wächst einestages zu einem Netzwerk der Erinnerungen.
Denn das Foto von Mick Jagger aus dem Thema »Rolling Stones« passt auch in die »Geschichte des Rock 'n' Roll«, das Video von der Fanmeile am Brandenburger Tor passt ebenso zur »Weltmeisterschaft 2006« wie zur »Geschichte Berlins«.
Alle veröffentlichten Inhalte sind dauerhaft frei zugänglich. Alle Themen bleiben spannend, weil sie ständig durch neue Informationen, Hinweise und Bilder ergänzt und mit anderen Themen verknüpft werden können.
Im einestages -Fundbüro können Nutzer Dokumente präsentieren, zu denen ihnen Informationen fehlen: »Ich habe auf dem Dachboden das erste Urlaubsfoto meiner Großeltern nach dem Krieg gefunden. Wo wurde das aufgenommen und wer sind die anderen auf dem Bild?« Genauso können Nutzer auch Bilder zu ihren eigenen Geschichten suchen: »Ich bin am 9. November 1989 als einer der ersten über den Grenzübergang Bornholmer Straße gegangen. Hat jemand ein Video davon?« Aus den Hinweisen und Beiträgen Anderer entstehen so immer wieder neue, spannende Zeitgeschichten.
Um den Aufbau des Zeitgeschichte-Projekts einestages kümmert sich eine eigene Entwicklungsredaktion:
Dr. Hans Michael Kloth, 42, kommt vom SPIEGEL, wo er seit 1998 Redakteur im Ressort Deutsche Politik war. Zuvor schrieb er für die »Süddeutsche Zeitung« und die »Berliner Zeitung«. Zusammen mit Florian Harms leitet er die einestages -Redaktion. Der gebürtige Hamburger studierte Politik, Geschichte und Volkswirtschaft in Freiburg und Oxford.
Dr. Florian Harms, 33, ist seit 2004 bei SPIEGEL ONLINE und leitet gemeinsam mit Hans Michael Kloth die einestages -Redaktion. Der gebürtige Stuttgarter studierte Islamwissenschaft und Politik in Freiburg, Damaskus und Ankara. Er volontierte bei der »Neuen Zürcher Zeitung« und schrieb für die »taz« und die »Süddeutsche Zeitung«.
Solveig Grothe, 32, verstärkt die einestages -Redaktion. Zuvor war sie Redakteurin bei der »Netzeitung«, wo sie ab 2006 die »Readers Edition« leitete. Sie stammt aus Osterburg, volontierte bei der »Altmark-Zeitung« und studierte in Magdeburg Politik, Volkswirtschaftslehre und Soziologie.
Kommunikation
Ute Miszewski
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