Berlin, 27. April 2007 – Der SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann zieht mit dem
Versprechen, neue Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen einzuführen, in den Hamburger
Wahlkampf. „Wenn wir die Wahlen gewinnen, wird es sofort neue
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen geben. Dafür werden wir über 100 Millionen Euro
ausgeben“, sagte Naumann am Freitag SPIEGEL ONLINE.
Scharf kritisierte der sozialdemokratische Herausforderer den amtierenden
Bürgermeister Ole von Beust (CDU). Dessen Programm für benachteiligte
Stadtviertel sei zu wenig ambitioniert und komme zu spät, sagte Naumann. Zudem
passe es nicht zusammen, wenn er gleichzeitig Stellen bei der Polizei und beim
Quartiersmanagement streiche. Der Sozialdemokrat warf dem Amtsinhaber einen
„präsidialen Führungsstil“ vor. Von Beust sei ein „Nine-to-five-Bürgermeister“,
der zu wenig Zeit im Rathaus verbringe. Er selbst hingegen sei fleißig, betonte
Naumann.
Seinen zerstrittenen SPD-Landesverband mahnte Naumann zu mehr
Kompromissfähigkeit: „Es ist in der Aufregung der letzten Wochen vorübergehend
vergessen worden, dass innerparteiliche Kompromisse zum Wesen von Politik
gehören.“ Die inhaltlichen Differenzen seien mit seiner Wahl nicht
verschwunden. Er werde aber die verschiedenen Positionen zu einem
„prinzipiellen Konsens“ führen. Seine ersten Wochen als Spitzenkandidat
beschrieb Naumann als „fröhlichen Lernprozess“.
Der ehemalige Verleger und „Zeit“-Herausgeber wies auch den Eindruck zurück, er
habe als intellektueller Seiteneinsteiger Akzeptanzprobleme bei der
sozialdemokratischen Stammklientel. „Ich kämpfe nicht gegen Imageprobleme“,
sagte Naumann SPIEGEL ONLINE. Er wolle sich nicht verstellen, deshalb verzichte
er im Wahlkampf auf die üblichen Hilfsmittel. „Ich nehme keinen
Rhetorikunterricht, auch keinen Fernsehunterricht, ich werde mich nicht
schminken und ich werde mir auch nicht die Haare färben“, kündigte Naumann an.
Das vollständige Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar.
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