Die Finanzierungsgesellschaft des Autoherstellers Opel hat einen Antrag auf
Staatsbürgschaften in Milliardenhöhe gestellt. Das berichtet das manager
magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 20. Februar). Die
Opel-Bank GMAC bitte um Kreditgarantien über rund fünf Milliarden Euro, hieß es
in Kreisen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin). Die Behörde wird
über den Antrag entscheiden. Da die Finanzierungsgesellschaft eine deutsche
Banklizenz besitzt, könnte sie staatliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Nach Volkswagen ist Opel das zweite Autounternehmen, dessen
Finanzierungsgesellschaft Soffin-Mittel beantragt. Die VW-Bank hatte Anfang
Dezember um Garantien für Kredite im Volumen von etwa zehn Milliarden Euro
gebeten. Der Soffin hat allerdings noch nicht über den Antrag entschieden. Die
Behörde habe Bürgschaften über zwei bis drei Milliarden Euro angeboten, hieß es
in Verhandlungskreisen. Das sei VW allerdings zu wenig.
Die Anträge der Autobanken haben zu einem schweren Konflikt zwischen den
Gremien des Soffin geführt: Während Leitungs- und Lenkungsausschuss die Hilfen
genehmigen wollen, hat sich im Bundestags-Kontrollgremium des Soffin eine
Mehrheit der Abgeordneten gegen die Bürgschaften gewandt. Die Abgeordneten
befürchten eine verdeckte Subventionierung der Autokonzerne. Sie argwöhnen
zusätzlich, eine Hilfe für die Opel-Bank könnte in die USA abfließen. GMAC
gehört zu 51 Prozent dem Finanzinvestor Cerberus und zu 49 Prozent Opels
angeschlagenem Mutterkonzern General Motors.
Autoren: Christian Rickens / Michael Freitag
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