Deutschlands größter Industriekonzern, die Siemens AG, plant nach Darstellung von Vorstandschef Peter Löscher weitere Sparrunden. Siemens werde diejenigen Divisionen, deren Geschäft unter der Krise leide, »entschlossen anpassen«, sagte Löscher im Interview mit dem manager magazin, das ab Freitag (20. Februar) am Kiosk erhältlich ist. Mehrere Bereiche in der Industriesparte gelten als Problemfälle, darunter auch der Leuchtmittelhersteller Osram.
In Hinblick auf die Einzelsparmaßnahmen erklärte Löscher: »Wo die operative Verantwortung liegt, muss sie auch wahrgenommen werden.« Der Konzern werde »alle Instrumente, die uns die Arbeitsmarktpolitik bietet«, nutzen. »Bei anhaltender konjunktureller Verschlechterung« werde die Zahl der Siemens-Kurzarbeiter in Deutschland »wohl auf über 7000 ansteigen«.
Zusätzlich erwartet der Konzern von seinen Mitarbeitern größere Flexibilität, was ihren Einsatzort betrifft. Der Konzern werde anregen, dass einzelne Mitarbeiter zwischen Standorten wechseln, sagte Löscher. »Das müssen wir dann mit entsprechenden Programmen unterstützen.« Löscher wollte indes nicht beziffern, wie viele Beschäftigte einen neuen Arbeitsplatz innerhalb des Konzerns zugewiesen bekommen könnten. »Das werden wir gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat besprechen«, so Löscher weiter.
Mit Blick auf die Führungskräfte sagte Löscher, die Unternehmenslenker müssten in der Krise jetzt ihre Verantwortung wahrnehmen. »Wir dürfen in dieser weltweiten Vertrauenskrise nicht klagen, wir müssen führen.« Löscher bekräftigte, dass er an den Ergebniszielen des Konzerns insgesamt festhalte.
Autor: Thomas Werres
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