Der Vorstandsvorsitzende der Allianz, Henning Schulte-Noelle, hat die Übernahme der Dresdner Bank trotz der milliardenschweren Belastungen durch das Kreditinstitut verteidigt. In einem Interview mit manager magazin (Erscheinungstermin: 22. November 2002) gab Schulte-Noelle zugleich aber auch Versäumnisse im Integrationsprozess zu. "Mir geht vieles nicht schnell genug", räumte der Chef des Münchener Versicherers ein. Auf die Probleme im Großkundengeschäft der Bank etwa habe die Allianz zu langsam reagiert.
Die Übernahme selbst verteidigte Schulte-Noelle vehement. "Sie war kein strategischer Fehler, weil unser heutiger Bankenvertrieb von Versicherungsprodukten alles in den Schatten stellt, was wir bisher gesehen haben." Kritik an seinem Krisenmanagement lässt der Konzernlenker nicht gelten. "Wir hatten noch nie so viele Herausforderungen gleichzeitig zu meistern wie jetzt", sagte er. Die Führungscrew sei zurzeit besonders gefordert. "Aber ich glaube nicht, dass wir uns überfordert haben", so Schulte-Noelle. Der Allianz-Chef machte klar, dass der Konzern auch nach der Dresdner-Übernahme nach den Münchener Regeln tickt. "An unseren Werten", so Schulte-Noelle, "lasse ich nicht rütteln, von keinem." Der Korpsgeist in der erweiterten Führungscrew sei "im Prinzip intakt", versicherte er.
Autoren: Dr. Arno Balzer, Georg Jakobs
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