DER SPIEGEL

Schuldendienst: Kreml will Eichel 1,8 Milliarden Euro überweisen

Zentralbank-Vize Paramonova verspricht Zahlung / "Nutzung des Euro im russischen Außenhandel nimmt stark zu"
Berlin, 29. Januar 2003 - Gute Nachrichten für Finanzminister Hans Eichel: Russlands stellvertretende Zentralbankerin Tatjana Paramonova kündigt in einem Interview mit SPIEGEL ONLINE an, dass ihr Land in diesem Jahr 1,8 Milliarden Euro Schulden an Deutschland zurückzahlen wird. Eichel hatte diese Zins- und Tilgungszahlung fest in seinem Haushalt eingeplant. Insgesamt schuldet Russland der Bundesregierung rund 21 Milliarden Euro. "Im Grundsatz kann sich Herr Eichel sicher sein, der russische Staat wird seine Verpflichtungen einhalten", versprach Paramonova und verwies auf russische Devisen-Reserven in Höhe von 47 Milliarden Dollar.

Gegenüber SPIEGEL ONLINE räumte die Zentralbankerin ein, dass die radikale Öffnung des Kapitalmarktes 1996 falsch war. "Wir hätten für den Notfall Kontrollmechanismen gebraucht, um die Kapitalflucht einzudämmen." Weil sich der Kapitalabfluss 2002 gegenüber 1998 auf 11,6 Milliarden Dollar fast halbiert habe, werde man keine Kontrollen einführen. "Wir wollen jetzt erst einmal Vertrauen schaffen."

In dem Gespräch wies Paramonova auch auf die zunehmende Bedeutung des Euro
in Russland hin. Es wäre "im Prinzip von Vorteil", wenn Rohöl- und Erdgasexporte
nach Europa in Euro abgerechnet würden statt im momentan schwachen Dollar.
Viele Geschäftsleute würden bereits über einen Währungswechsel nachdenken, so Paramonova. "Die Nutzung des Euro im russischen Außenhandel nimmt stark zu."

Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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