In einem Interview mit dem manager magazin warnt Plattner vor
solch einer steuerlichen Belastung, da sie die Zukunftsfähigkeit der deutschen
Wirtschaft gefährde: „Deutsche Politiker verstehen immer noch nicht, wie man
Voraussetzungen dafür schafft, dass junge Unternehmen sich hierzulande
entfalten können. Wenn eine Firma wie Facebook, die sehr schnell wächst und
einen hohen Unternehmenswert hat, nach dem Willen einiger Oppositionspolitiker
noch mit einer Vermögensteuer belegt würde, kollabierte sie doch sofort. Denn
sie wirft ja noch keinen nennenswerten Gewinn ab“, sagte Plattner dem manager
magazin (Erscheinungstermin: 21. Oktober).
Plattner fügte hinzu:„Damit schafft man keine Start-up-Kultur für künftige
Generationen in Deutschland, die wir so dringend brauchen. Dann wird SAP das
letzte große Unternehmen gewesen sein, dass in Deutschland noch neu entstanden
ist.“
Der Westen müsse im globalen Wettlauf um Zukunftstechnologien insgesamt seine
Investitionspolitik überdenken, um nicht von aufstrebenden Staaten wie China
abgehängt zu werden: „Wir müssen uns an die globale Ökonomie gewöhnen. Wir
müssen Geld in vernünftige Dinge investieren, statt es zu verschwenden. Sonst
werden uns die anderen – Indien, China – mit Fleiß, Talent und mit ständig
verbesserter Infrastruktur überholen.“
Als größte Fehlinvestition der vergangenen Jahrzehnte kritisiert Plattner dabei
die Kriegspolitik der USA: „Die führende Wirtschaftsmacht der Welt, die USA,
führt seit Jahren Kriege. Und Geld für Munition auszugeben, ist die
schlechteste Investition, die man überhaupt tätigen kann“, sagte Plattner
weiter. „China führt keine Kriege, es steckt sein Geld beharrlich in Netze,
Straßen und Bildung. Schon heute findet die Hardware-Produktion in der IT
überwiegend in Asien statt – und künftig noch mehr. “
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