manager magazin

Rodenstock soll verkauft werden

Brillenhersteller in finanzieller Bedrängnis

Die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Rodenstock-Gruppe steht kurz vor
der Umschuldung. Wie das in Hamburg erscheinende manager magazin in seiner
jüngsten Ausgabe berichtet (Erscheinungstermin: 21. Mai), hat der
Brillenhersteller mit den Gläubigerbanken und zwei Finanzinvestoren einen
Refinanzierungsplan ausgehandelt, der noch im Juni unterzeichnet werden soll.

Das britische Private-Equity-Haus Bridgepoint hatte Rodenstock 2007 übernommen
und dem Unternehmen einen Gutteil des Kaufpreises als Schulden aufgebürdet.
2009 verfügte Rodenstock nur noch über eine Eigenkapitalquote von 4,7 Prozent.
Die Münchener Firma leidet unter den hohen Zinszahlungen und hat seit dem
ersten Quartal 2009 regelmäßig die Kreditbedingungen verletzt.

Das Refinanzierungskonzept sieht Folgendes vor: Die Gläubigerbanken Royal Bank
of Scotland und Société Générale, die die Übernahme mit zwei Darlehen in Höhe
von gut 300 Millionen Euro finanziert hatten, verzichten auf rund ein Drittel
ihrer Forderungen. Von der verbleibenden Summe werden 80 Millionen Euro
zurückgezahlt, im Wesentlichen durch eine Kapitalerhöhung durch Bridgepoint und
den Finanzinvestor Trilantic Capital Partners. Im Zuge dieses Deals gibt
Bridgepoint 53 Prozent der Rodenstock-Anteile an Trilantic ab.

Indirekt beteiligt an Trilantic ist Johann Rupert, Chef des Luxusgüterkonzerns
Richemont. Das Schweizer Unternehmen hat signalisiert, über Rodenstock künftig
einige seiner prominenten Brillenmarken vertreiben und bei den Bayern Gläser
fertigen zu lassen. Die Kooperation wäre hilfreich für Rodenstock, allerdings
hat sich Richemont bislang zu nichts verpflichtet.

Autor: Ursula Schwarzer
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