DER SPIEGEL

Redseliger al-Tawhid-Mann belastete Abdelgani Mzoudi

Shadi A. berichtete im Verhör von Aufenthalt Mzoudis in einem Trainingslager im afghanischen Kandahar / Im Interview bestritt Mzoudi alle Vorwürfe
Berlin, 10. Oktober 2002
Die Festnahme des 29-jährigen Marokkaners Abdelgani Mzoudi in Hamburg geht nach Informationen von SPIEGEL ONLINE hauptsächlich auf die Aussage eines Verdächtigen im Verfahren gegen die im April 2002 ausgehobene Islamisten-Gruppe al-Tawhid zurück.

Einer der damals Festgenommenen, Shadi A., hatte bei seinen Vernehmungen durch Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) im Sommer 2002 berichtet, er habe den in Hamburg lebenden Marokkaner Abdelgani Mzoudi im Sommer 2000 in einem al-Qaida-Trainingslager von Osama Bin Laden im afghanischen Kandahar gesehen. Auf Grund dieser Information veranlasste die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe jetzt einen Haftbefehl gegen Mzoudi, gegen den schon seit Oktober 2001 wegen des Verdachts der Unterstützung der Terror-Zelle um Mohammed Atta ermittelt wird. Neben vielen anderen Indizien gegen Mzoudi gab die Aussage von Shadi A. den letzten Anstoß für die Verhaftung.

Schon in der Vergangenheit hatte Shadi A. den Ermittlungsbehörden wichtige Hinweise über die Hamburger Gruppe gegeben, die sich zum Teil auch bestätigen ließen. Deshalb gilt der Mann, der im Juli 1996 als Asylbewerber mit angeblicher Herkunft Irak nach Deutschland kam, als einer der wichtigsten Zeugen bei der Suche nach den Hintermännern der Anschläge vom 11. September.

Abdelgani Mzoudi selber hatte die Vorwürfe im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September bereits im Oktober 2001 in einem Interview mit SPIEGEL ONLINE bestritten. Er gab zwar zu, die Attentäter Atta, al-Shehhi und Jarrah gekannt zu haben. Dies sei allerdings unter Muslimen "normal", so der jetzt Festgenommene in einem Interview mit dem Online-Magazin. "Als Minderheit, vor allem wenn man betet, trifft man sich schnell", sagte er über den Beginn seiner Kontakte zu den Todes-Piloten. Dass er damals auch das Testament von Mohammed Atta unterschrieben hatte, habe ebenfalls nichts zu bedeuten gehabt, so Mzoudi damals. "Das ist ganz normal unter Brüdern."

Der vollständige Text über die Festnahme und das Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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