Aktionärsaktivist und Finanzprofessor kritisiert Benachteiligung von
Aktieninvestments gegenüber Anlage in Fondsprodukten / Steuerpläne könnten
massive Kapitalflucht auslösen
Ekkehard Wenger, Aktionärsaktivist und Professor für Bank- und Kreditwirtschaft
an der Universität Würzburg, will per Verfassungsbeschwerde gegen die von der
Bundesregierung für 2009 geplante Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge vorgehen.
In der am heutigen Freitag erscheinenden Ausgabe des manager magazins äußerte
Wenger massive Bedenken gegen das im Mai vom Bundestag verabschiedete Vorhaben.
Wengers Kritik richtet sich vor allem gegen die Regel, dass Kursgewinne auf
Aktien, die innerhalb eines Fonds gehalten werden, nicht versteuert werden
müssen, während Anleger, die Kursgewinne auf direkt gehaltene Aktien halten,
diese Erträge künftig mit dem Fiskus teilen müssen. „Das ist eine massive
Diskriminierung direkter Aktienengagements“, sagte Wenger dem manager magazin:
„Diese Begünstigung der Fondsindustrie ist skandalös, und dagegen werde ich
auch Verfassungsbeschwerde einlegen.“
Die Einführung der Abgeltungsteuer werde darüber hinaus zur größten
Kapitalflucht aus Deutschland seit 1945 führen, fürchtet Wenger: „Bei der
Abgeltungsteuer handelt es sich um eine Kriegserklärung gegen jeden, der Aktien
im Depot hat. Ein wirklich vermögender Anleger bleibt doch nur hier, wenn er
zumindest steuerlich masochistisch veranlagt ist.“
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