Die beiden Großaktionäre des VW-Konzerns, Porsche und das Land Niedersachsen, haben ihren Streit um die künftige Kontrolle des Wolfsburger Autobauers beigelegt. Damit endet ein monatelanger Kleinkrieg zwischen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff.
Wulff will nach Informationen des Nachrichtenmagazins SPIEGEL vorschlagen, dass Porsche-Chef Wiedeking mit sofortiger Wirkung in den VW-Aufsichtsrat einziehen kann. Er kann den Posten von Lord David Simon besetzen. Lord Simon bot Wulff seinen sofortigen Rücktritt an, wenn dadurch die Einigung mit Porsche erleichtert wird. Das Land Niedersachsen will zudem auf der Hauptversammlung des VW-Konzerns am 3. Mai der Berufung des Porsche-Finanzvorstands Holger Härter in das VW-Kontrollgremium zustimmen. Im Gegenzug will Porsche-Chef Wiedeking den ursprünglich von ihm beanspruchten Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden bei VW nicht mehr anstreben, wenn der Vertrag des bisherigen Chefkontrolleurs Ferdinand Piëch im Jahr 2007 endet. Piëchs Nachfolger soll weder ein Vertreter des Landes Niedersachsen noch von Porsche werden, sondern ein Neutraler.
Nach dieser Einigung, die in letzten Gesprächen zwischen Piëch, Wulff und Wiedeking am gestrigen Tag erzielt wurde, ist auch die Zukunft des VW-Chefs Bernd Pischetsrieder gesichert. Sein Vertrag soll noch vor der Hauptversammlung am 3. Mai um fünf Jahre verlängert werden. Piëch, Wulff und Wiedeking wollen dies nunmehr mit der Arbeitnehmerseite besprechen. Mit diesem Kompromiss können sowohl Wulff als auch Wiedeking gut leben. Der Porsche-Chef hat den Konflikt mit Niedersachsen damit noch vor seiner eigenen Hauptversammlung am 27. Januar beendet. Wulff dagegen hat sein Ziel erreicht, dass VW nicht von Porsche beherrscht wird, offen bleibt für Kooperationen mit anderen Autoherstellern und attraktiv für eine breite Aktionärsstruktur.
Ein Sonderausschuss des Aufsichtsrats wird schon ab Februar kontinuierlich die Zusammenarbeit zwischen Porsche und dem VW-Konzern überwachen und darauf achten, dass die Kooperation nicht einseitig Vorteile für den Sportwagenbauer bringt. Damit will VW dem Corporate Governance Kodex genügen.
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