VW-Großaktionäre streiten sich allerdings weiter um Aufsichtsratsvorsitz
Porsche-Chef Wendelin Wiedeking erwartet, dass sich die Porsche AG und das Land Niedersachsen im Streit über VW einigen werden. »Wir sind auf einem guten Weg, etwa in der Frage der Aufsichtsratsmandate«, sagte Wiedeking dem manager magazin (Erscheinungstermin: 20. Januar 2006). Es habe schon mehrere Gesprächsrunden der wichtigsten Anteilseigner des VW-Konzerns gegeben. »Wir wissen schließlich, dass es im Sinne von VW ist, wenn die beiden Großaktionäre nicht aufeinander einschlagen.«
Porsche hält 18,5 Prozent der VW-Stammaktien, das Land Niedersachsen 18,2 Prozent. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff hat wiederholt gefordert, die Unabhängigkeit von VW müsse gewährleistet bleiben. Porsches Einfluss müsse deshalb begrenzt werden. Beide Seiten streiten unter anderem darüber, wer 2007 den aktuellen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch ablösen soll. Während Porsche diesen Posten für sich beansprucht, beharrt Wulff auf einem unabhängigen Kandidaten.
Verständigt hatten sich Porsche und das Land bereits darauf, dass sie sich für eine zweite Amtszeit von VW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder stark machen werden. Pischetsrieders Vertrag soll vor der Hauptversammlung Anfang Mai verlängert werden. Die beiden Großaktionäre wollen künftig allerdings deutlich mehr Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen; vor allem, um das Reformtempo bei dem kriselnden Konzern zu erhöhen. Um das zu gewährleisten, wollen sie die Rolle von VW-Markenchef Wolfgang Bernhard stärken.
Autoren: Michael Freitag, Dietmar Student
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