Familie erwägt aus Steuergründen, den Porsche-Stammsitz zu verlegen
Die Familien Porsche und Piëch erwägen, den Stammsitz der Porsche Automobil
Holding von Stuttgart nach Österreich zu verlegen. Das berichtet das manager
magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 26. September). Die
Pläne seien fertig ausgearbeitet, heißt es in Familienkreisen. Es fehle nur
noch das Okay der Autodynastien. Den beiden Familien gehören die kompletten
Stammaktien der Porsche SE.
Es geht bei dem Projekt vor allem darum, private Steuern zu sparen. Österreich
hatte zum 1. August die Erbschaftsteuer abgeschafft. Die Bundesregierung
kündigte daraufhin das Doppelbesteuerungsabkommen mit den Nachbarn. Das hieße,
dass die Nachkommen des Autoclans ihre vererbten SE-Anteile in Deutschland
versteuern müssten. Zwar hatten einige Familienmitglieder, unter anderen
Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche und VW-Chefkontrolleur Ferdinand
Piëch, ihre Anteile zuletzt in österreichischen Privatstiftungen untergebracht.
Doch auch diese Steuerspar-Vehikel bieten offenbar keinen kompletten Schutz.
Zöge die Porsche SE allerdings nach Österreich um, wären die Porsche-Erben vor
dem Zugriff des deutschen Fiskus sicher. Dabei wäre es nach Ansicht von
Steuerexperten ausreichend, wenn nur eine kleine Holding ihren Sitz wechselte.
Die Anteile der Porsches und Piechs an der SE haben einen Wert von knapp acht
Milliarden Euro. Angestoßen habe das Projekt Porsche-Clanchef Wolfgang,
berichten Familienkreise. Der wollte sich allerdings „angesichts der turbulenten
Zeiten“ nicht zu dem Thema äußern.
Autor: Michael Freitag
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