DER SPIEGEL

Porsche-Finanzchef Härter: »VW muss billigere Autos bauen«

Verbesserungen beim Vertriebsnetz angemahnt / Kritik an öffentlicher Debatte über neuen VW-Aufsichtsratschef

Hamburg, 1. März 2006 – Holger Härter, Finanzvorstand bei Porsche und designiertes Aufsichtsratsmitglied von Volkswagen, mahnt eine Neuausrichtung der Modellstrategie bei VW an. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE sagte der Manager: »Volkswagen muss billigere Autos bauen, beziehungsweise den technischen Inhalt reduzieren.« Härter forderte eine Rückkehr zu den Stärken des Unternehmens. »VW verdient sein Geld immer noch mit Golf und Passat«, erklärte er.

Gleichzeitig unterstützte Härter den Sanierungskurs des Autobauers: »Die Sparpläne von Volkswagen gehen in die richtige Richtung.« Der Porsche-Vorstand schränkte ein: »Man muss jetzt auch über Verbesserungen beim Vertriebsnetz nachdenken. Wir haben da einige Ideen, die wir aber intern diskutieren werden.«

Die Debatte um einen Nachfolger für den amtierenden Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch kritisierte Härter: »Wenn jede Partei eine Person öffentlich ins Spiel bringt, erreichen wir gar nichts.« Piëch soll den Vorsitz in dem Kontrollgremium im kommenden Jahr abgeben. Mehrere VW-Aktionäre, darunter das Bundesland Niedersachsen hatten in der Vergangenheit eigene Kandidaten ins Spiel gebracht. Genannt wurden Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer und der Stahlunternehmer Jürgen Großmann.

Porsche wird nach der Hauptversammlung im Mai zwei Aufsichtsratsposten besetzen. Der Sportwagenhersteller peilt eine Beteiligung von 22 Prozent an Volkswagen an. Neben Porsche-Finanzvorstand Härter gehört bereits Vorstandschef Wendelin Wiedeking dem Gremium an.

Das vollständige Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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