Peoplesoft zu groß, um geschluckt zu werden / Ebenso breites Produktspektrum wie SAP
Der Chef des US-Softwarekonzerns Peoplesoft, Craig Conway, sieht den vom Konkurrenten Oracle angezettelten Übernahmekampf als gescheitert an. In einem Interview für die neueste Ausgabe des manager magazins (Erscheinungstermin: 19. September 2003) erklärte Conway, aus seiner Sicht habe sich der feindliche Übernahmeversuch von Oracle bereits im Juli erledigt. Damals hatte das US-Justizministerium Peoplesoft die Akquisition seines Wettbewerbers J. D. Edwards genehmigt. Nach dem Abschluss der Fusion Anfang September sei Peoplesoft nun zu groß, um geschluckt zu werden.
Demgegenüber hält Oracle-Chef Larry Ellison indes weiter an seinem Angebot von 19,50 Dollar je Peoplesoft-Aktie fest. Laut Conway haben aber weniger als 10 Prozent der Peoplesoft-Aktionäre Ellison ihre Papiere zu diesem Preis angeboten. Der Peoplesoft-Chef hält es für unwahrscheinlich, dass weitere Aktionäre an Ellison verkaufen. Seit dem Zusammenschluss mit J. D. Edwards hatte der Kurs der Peoplesoft-Aktie zeitweise knapp 20 Dollar erreicht.
Conway hat gegen die Oracle-Offerte geklagt, da er hinter dem Angebot den Versuch einer Geschäftsschädigung vermutet. Im Gespräch mit manager magazin räumte er jedoch ein, dass Peoplesoft eher von dem Übernahmeangebot profitiere. So sei die Marke bekannter geworden und Kunden hätten schwebende Aufträge schneller unterschrieben.
Statt sich weiter mit seinem ehemaligen Arbeitgeber Ellison zu streiten, will Conway jetzt den Marktführer SAP angreifen. Durch den Zusammenschluss mit J. D. Edwards sei Peoplesoft zum weltweit zweitgrößten Anbieter von betriebswirtschaftlicher Software aufgestiegen. Endlich verfüge sein Unternehmen über ein ebenso breites Produktspektrum wie SAP.
Autorin: Eva Müller
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