Franz zweifelt an Überlebensfähigkeit der italienischen Marken / Sanierungskosten im zweistelligen Milliardenbereich / Fusion würde für beide Hersteller "enormen Arbeitsplatzabbau" bedeuten
Der Chef des Opel-Gesamtbetriebsrats, Klaus Franz, zweifelt an den Zukunftschancen des Autokonzerns Fiat. Wenn die Opel-Mutter General Motors (GM) die Fiat-Autosparte übernehme, sagte Franz im Interview mit SPIEGEL ONLINE, könnte sehr selektiv vorgegangen werden. GM werde analysieren, welche Marken in das eigene Portfolio passten. "Was dann von Fiat übrig bleibt und ob die Marke überlebt, ist eine andere Frage", sagte Franz.
Möglich sei, dass der Konzern nur diejenigen Marken behalte, die Potenzial auf dem US-amerikanischen Markt hätten. Dies gelte vor allem für Alfa Romeo. Die derzeit bekannten Probleme bei Fiat hält der Betriebsratschef dagegen nur für die "Spitze des Eisbergs". Es werde weiteren Personalabbau und Werkschließungen geben.
Sollte es zu einer Fusion von Fiat mit der GM-Tochter Opel kommen, erwartet Franz angesichts von Überkapazitäten bei den Italienern "für beide Seiten enormen Arbeitsplatzabbau". General Motors hatte vor zwei Jahren, als der Konzern 20 Prozent an Fiat Auto erwarb, eine Option vereinbart. Sie könnte GM zwingen, ab 2004 die restlichen 80 Prozent an der Fiat-Autosparte mit den Marken Alfa Romeo, Lancia und Fiat zu erwerben.
Franz befürchtet, dass die laufende Sanierung der Adam Opel AG im Falle einer Fusion mit Fiat zurückgeworfen würde. Weil der Turnaround von Fiat zweistellige Milliardensummen kosten werde, müsse GM wieder bei Opel sparen. Franz erwartet, dass Opel dann erneut seine Produktpalette verkleinern müsse. "Bei uns könnten Nischenmodelle gestrichen und Planungen für Wagen eingestellt werden, die noch gar nicht öffentlich sind", sagte Franz in dem Gespräch.
Der Betriebsratschef widersprach Opel-Chef Carl-Peter Forster, der davon ausgeht, dass es 2004 bei Fiat keine Überkapazitäten mehr geben werde. "Bei Fiat kennt er sich nicht so gut aus", sagte Franz gegenüber SPIEGEL ONLINE.
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