Harvard Business Manager

Nichts als die Wahrheit

Mit einem neuen Algorithmus will ein Forscherteam Lügen in E-Mails enttarnen

Jeden Tag bekommt man im Durchschnitt mehr als 200-mal die Unwahrheit gesagt. Das haben verschiedene Studien ermittelt. Wann aber belügt beispielsweise der Verfasser einer E-Mail den Empfänger und wann nicht? Mit einem neu entwickelten Algorithmus will ein Forscherteam der University of Westminster und der Cass Business School diese Frage beantworten. "Wenn Lügen also integraler Bestandteil der menschlichen Natur ist, sollten wir zumindest ein wenig besser verstehen, warum wir einander so oft täuschen und was die Signale dafür sind", sagt Wissenschaftler Stephan Ludwig, der das Projekt zusammen mit seinem Forschungskollegen Tom van Laer in einem Interview in der neuen Ausgabe des Harvard Business Managers (Erscheinungstermin: 20. September) vorstellt.

Um den Lügner zu enttarnen, werden mit dem Algorithmus drei unterschiedliche Kommunikationsebenen untersucht. In einem ersten Durchgang analysiert das Team die reine Wortebene, also die Auswahl der Wörter. Anschließend wird mit der strukturellen Ebene der Aufbau der Argumentation und in einem dritten Schritt die stilistische Anpassung der Schreibweise an den Leser des Textes untersucht. "Unser Algorithmus hat inzwischen schon eine Erfolgsquote von 60,02 Prozent", sagt van Laer, obwohl das Umfeld und das Psychogramm des Autors noch gar nicht berücksichtigt würden. Vor dem Hintergrund sei die Quote "sogar außerordentlich gut", betont van Laer.

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Kommunikation
Michael Grabowski
Telefon: 040 3007-2727
E-Mail: michael.grabowski@harvardbusinessmanager.de

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