Recht hält selten, was es verspricht. Es hängt von Menschen ab, und die können irren. Wie sehr und wie oft, erfuhr Rolf Lamprecht in seiner langjährigen Tätigkeit als SPIEGEL-Beobachter bei den obersten Gerichtshöfen in Karlsruhe. Allein dass es von Instanz zu Instanz oft völlig entgegengesetzte Meinungen gibt, zeugt von der Relativität des Rechts. Ob es um Konflikte mit dem Staat oder um private Fehden, um Vaterschaftstests oder um Sterbehilfe geht – Lamprecht lässt den Leser am Entstehungsprozess von Recht teilhaben und erklärt, weshalb Recht nur die Summe vieler Teilwahrheiten ist. Die exemplarisch zusammengestellten Prozessgeschichten nehmen der Justiz den Nimbus, nur der Gerechtigkeit verpflichtet zu sein; sie zeigen zugleich aber auch, wie das Recht bis in die allerletzten Winkel des Lebens vordringt.
»Die Lebenslüge der Juristen. Warum Recht nicht gerecht ist« von Rolf Lamprecht. 271 Seiten, ISBN 978-3-421-04344-3, Ladenpreis 19,95 Euro
Rezensionsexemplare: Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), Meike von Boehn, Telefon: 089/4136-3705, E-Mail: meike.boehn@dva.de
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