Knapp ein Viertel aller Öl- und Gasreserven der Welt wird in der Arktis
vermutet. Bisher waren viele dieser Lagerstätten unter einer dicken Eisschicht
verborgen, doch das Eis schmilzt in atemberaubendem Tempo. Schon in wenigen
Jahren dürfte der Arktische Ozean im Sommer eisfrei sein. Im August 2007
setzten russische Tauchboote am Nordpol eine Fahne am Meeresgrund ab und gaben
damit den Startschuss für einen Wettkampf um das Nordpolarmeer und seine
Schätze. Russland, Kanada, Dänemark, Norwegen und die USA melden
Gebietsansprüche an; aggressiv versuchen sie die Hoheit über die Region für
sich zu reklamieren. Politiker warnen bereits vor einem „Kalten Krieg in der
Arktis“.
Streit gibt es aber auch um die Frage, was dort eigentlich zu holen ist:
Während Politik und Wirtschaft von großen Öl- und Gasvorkommen ausgehen, sind
einige Forscher skeptischer. Extreme klimatische Bedingungen erfordern für eine
erfolgreiche Förderung beträchtliche Investitionen und eine hohe
Risikobereitschaft. Auch die ökologischen Gefahren einer intensiven
wirtschaftlichen Nutzung des empfindlichen Lebensraums sind kaum abzuschätzen.
„Arktisches Monopoly – Der Kampf um die Rohstoffe der Polarregion“ von
Christoph Seidler. 288 Seiten mit 50 Abbildungen, ISBN 978-3-421-04415-0,
Ladenpreis 19,95 Euro
Rezensionsexemplare: Deutsche Verlags-Anstalt, Meike von Boehn,
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