Fritz Oelrich im manager-magazin-Interview: Intensive Gespräche vor Ort – „Wir müssen die Performance unserer Fonds verbessern“
Mit einer Charmeoffensive an der Vertriebsbasis und besseren Produkten will der neue Chef der DekaBank, Fritz Oelrich, die Krise des Fondsdienstleisters der Sparkassen-Finanzgruppe überwinden. „In den vergangenen Jahren ist zwischen der Deka und den Sparkassen eine gewisse Distanz entstanden. Die werden meine Kollegen und ich nun durch intensive Gespräche vor Ort wieder abbauen“, sagte Oelrich dem manager magazin in seinem ersten Interview seit seinem Amtsantritt Mitte März. Mit engeren Kontakten zu den Vertriebspartnern und Miteigentümern der Deka, den Sparkassen, sei es aber nicht getan. „Wir müssen vor allem die Performance unserer Fonds verbessern“, räumte Oelrich in dem Interview ein (Erscheinungstermin: 22. April 2005).
In den vergangenen Monaten hatte sein Institut durch eine Korruptionsaffäre, die anschließende Massenflucht aus dem Deka-Immobilienfonds und ein mangelhaftes Krisenmanagement – das Oelrichs Vorgänger Axel Weber den Job kostete – viel Kredit verspielt und Marktanteile verloren. Vertrauen zurückgewinnen will die Deka nun auch mit der Verbesserung der mäßigen Renditen einiger ihrer größten Aktienfonds. „Wir arbeiten daran“, versicherte Oelrich, „aber das braucht etwas Zeit. Auf keinen Fall werden wir mit aggressiven Maßnahmen die kurzfristige Performance hochjagen. Wir wollen vielmehr eine nachhaltige Verbesserung erreichen.“
Zudem bekräftigte der Deka-Chef seine frühere Zusage, der kriselnde Immobilienfonds, aus dem Anleger täglich vier bis sieben Millionen Euro abziehen, werde nicht geschlossen: „Das kommt nicht in Frage. Wir haben versprochen, alles zurückzunehmen, was kommt. Kein Kunde verliert etwas. Daran halten wir uns.“
Autor: Georg Jakobs
Telefon: 069/97205136
manager magazin
Kommunikation
Eva Wienke
Telefon: 040/3007-2320
E-Mail: Eva_Wienke@manager-magazin.de