Ägyptens Staatspräsident lobt deutsch-französischen Friedenskurs / Arabischer Gipfel soll gemeinsame Anti-Kriegs-Stellungnahme abgeben / Mahnung an USA, das Palästina-Problem zu lösen
Der ägyptische Präsident Husni Mubarak hat sich strikt gegen einen Irak-Krieg ausgesprochen. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE wirbt er für die Politik von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Frankreichs Präsident Jacques Chirac. Auf einem Friedensgipfel will er die arabischen Länder auf eine gemeinsame Anti-Kriegs-Linie einschwören.
Mubarak, der zu Beginn einer Europareise am Dienstag in Berlin eintrifft, setzt bei den diplomatischen Bemühungen zur Beilegung der Irak-Krise voll auf den Beistand von Deutschland und Frankreich. "Gerhard Schröder, Jacques Chirac und andere gehen einen guten Weg", sagte er in dem Interview mit SPIEGEL ONLINE. "Wir unterstützen alle ehrlichen Bemühungen, der Kriegsgefahr entgegenzuwirken."
Mubarak trifft am Dienstag in Berlin mit Bundesaußenminister Joschka Fischer und am Mittwochmorgen mit Bundeskanzler Schröder zusammen, bevor er weiter zu Konsultationen mit Jacques Chirac nach Paris fliegt. "Ich will keinen Krieg", sagte Mubarak zu den von ihm forcierten diplomatischen Friedensbemühungen, die sich auf einen in der kommenden Woche in Scharm al-Scheich stattfindenden Sondergipfel der Arabischen Liga konzentrieren. Ägyptens Präsident hofft, als Gastgeber dieses Treffens eine einheitliche Position der Araber durchsetzen zu können. "Die arabischen Staatsoberhäupter werden sich auf ihrem nächsten Gipfel Ende des Monats zu einer einmütigen Stellungnahme aufraffen. Das ist sicher, sonst hätte ich zu diesem Gipfel erst gar nicht aufgerufen."
Trotz des von den Amerikanern vorangetriebenen Truppenaufmarsches am Golf sieht Mubarak noch immer eine Chance, den Waffengang mit Bagdad zu vermeiden. Der Weg über verstärkte Inspektionen im Irak sei dafür der einzig richtige: "Ich glaube, dass die friedlichen Mittel, die es ja gibt, ausreichen, um einen Krieg zu verhindern." An die Adresse der Amerikaner richtete Ägyptens Staatsoberhaupt zugleich die Mahnung: "Solange das Palästina-Problem ohne Lösung bleibt, wird die ganze Region nicht zur Ruhe kommen."
Zu dem Arabergipfel in Scharm al-Scheich, auf dem die Sprecherrolle vom Libanon auf Bahrein übergeht, haben die Ligastaaten das Erscheinen ihrer Staats- und Regierungschefs angekündigt. Nur Libyens Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi will dem Treffen fernbleiben. Den Irak wird Saddam Husseins Stellvertreter Taha Jassin Ramadan repräsentieren.
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